ROUNDUP/Rechenzentren und Infrastruktur: Hochtief will Gewinn auch 2024 steigern |
22.02.2024 17:08:00 |
ESSEN (dpa-AFX) - Der Baukonzern Hochtief hat seinen
Gewinn im vergangenen Jahr erneut gesteigert und weitere Zuwächse in
Aussicht gestellt. Rückenwind verspricht sich das Unternehmen dabei
neben Infrastrukturprojekten auch vom Bau von Rechenzentren. So
stecken Tech-Konzerne wegen wachsender Datenmengen und des KI-Trends
viel Geld in den Ausbau von Rechenleistung. Die Dividende soll um 40
Cent auf 4,40 Euro je Aktie steigen. Davon profitiert besonders der
spanische Baukonzern ACS, dem gut drei Viertel der Anteile gehören.
Die Hochtief-Aktie legte am Donnerstag im Nachmittagshandel um mehr
als vier Prozent zu.
Das um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis lag 2023 bei gut 553
Millionen Euro und damit 6,1 Prozent über dem Vorjahr, wie das
Unternehmen am Donnerstag in Essen mitteilte. Analysten hatten im
Schnitt mit etwas weniger gerechnet. "Wir sehen enorme Möglichkeiten
für den Konzern und sind sehr gut aufgestellt, um diese zu nutzen",
sagte Unternehmenschef Juan Santamaría Cases, der auch ACS-Chef ist.
Der Konzern erziele sowohl in seinen traditionellen Kernaktivitäten
als auch in mehreren Hightech-Infrastrukturmärkten ein starkes
Wachstum. Zudem gewinne Hochtief Projekte in Bereichen wie
Energiewende, neue Mobilität und Digitalisierung.
Einer der Wachstumsmärkte sei die digitale Infrastruktur. "Hier
nimmt der Bau von Rechenzentren rasant zu", sagte er. So habe allein
die US-Tochter Turner 2023 Aufträge für eine Reihe neuer Gebäude in
den USA im Wert von 2,8 Milliarden US-Dollar (etwa 2,6 Milliarden
Euro) erhalten. Zu Beginn des laufenden Jahres habe Turner vom
Internetkonzern Meta den Auftrag erhalten, im
US-Bundesstaat Indiana ein Rechenzentrum im Wert von 800 Millionen
US-Dollar zu bauen.
Auch die australische Hochtief-Tochter Cimic gewann laut Santamaría
mehrere Aufträge zum Bau von Rechenzentren: in Hongkong, auf den
Philippinen und in Malaysia. In Europa habe Hochtief den Zuschlag
für ein Objekt in Warschau bekommen und mit dem Bau eines
nachhaltigen Rechenzentrums in Deutschland begonnen.
Im laufenden Jahr rechnet Hochtief den Angaben zufolge dank eines
guten Auftragsbestands mit einem Anstieg des bereinigten
Nettogewinns auf 560 bis 610 Millionen Euro.
Inklusive Sondereffekten wies Hochtief 2023 einen Gewinn von 522,7
Millionen Euro aus. Das sind 8,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Die Beteiligung Abertis - ein spanisches Infrastrukturunternehmen -
steuerte mit knapp 80 Millionen Euro fast ein Fünftel mehr bei als
ein Jahr zuvor.
Der Auftragseingang von Hochtief schwoll um gut ein Fünftel auf
knapp 36,7 Milliarden Euro an. Der Auftragsbestand betrug Ende
Dezember gut 55 Milliarden Euro. "Rund 50 Prozent der neuen Aufträge
2023 stammen aus schnell wachsenden Hightech-Märkten wie
Energiewende, neue Mobilität und Digitalisierung", sagte
Unternehmenschef Santamaría Cases.
Mit ihrem Kooperations- oder Dienstleistungscharakter würden diese
Projekte auch dazu beitragen, das Risiko für das Unternehmen zu
verringern. Risikoärmere Verträge machten nun rund 85 Prozent des
Auftragsbestands aus. Vor sechs Jahren habe dieser Wert noch bei
rund 65 Prozent gelegen.
Der Jahresumsatz kletterte um 5,9 Prozent auf knapp 27,8 Milliarden
Euro. Währungsbereinigt betrug das Plus zehn Prozent. Zum Zuwachs
trugen alle drei Regionen bei. Hochtief erwirtschaftet zu 97 Prozent
seine Erlöse außerhalb Deutschlands.
Das 1873 gegründete Unternehmen beschäftigte Ende 2023 weltweit
knapp 41 600 Menschen, davon mehr als 3200 in Deutschland. Allein in
Nordrhein-Westfalen waren es 1800. Die Konzernzentrale ist in Essen.
Hochtief und die dazu gehörenden Tochtergesellschaften sind vor
allem in Australien, Nordamerika und Europa tätig. Bekannte
Bauprojekte von Hochtief in Europa sind etwa die Elbphilharmonie in
Hamburg oder der Gotthard-Tunnel in der Schweiz. Hochtief baut auch
die neue A1-Rheinbrücke in Leverkusen./mne/tob/mis/he
ISIN DE0006070006 ES0167050915
AXC0302 2024-02-22/17:08
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Autor: - dpa-AFX
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