ROUNDUP: Ströer hofft auf anhaltend gutes Geschäft mit digitaler Außenwerbung |
05.03.2024 11:15:00 |
KÖLN (dpa-AFX) - Der Außenwerbe-Spezialist Ströer
will die Dynamik aus einem starken Weihnachtsgeschäft mit ins neue
Jahr nehmen. Die Konzernchefs Udo Müller und Christian Schmalzl
setzen vor allem auf ihren Hoffnungsträger digitale Außenwerbung.
"Wir konnten im abgelaufenen Jahr beobachten, dass viele Kunden den
Außenwerbeanteil erhöhen", sagte Schmalzl laut Mitteilung vom
Dienstag in Köln. Die größte Sparte des Konzerns soll im Laufe des
Jahres zulegen. Damit soll auch der Gesamtumsatz aus eigener Kraft
stärker wachsen. An der Börse kamen die Nachrichten gut an.
Die Ströer-Aktie legte am Morgen zeitweise um rund neun Prozent zu.
Zuletzt lag sie am Vormittag noch mit 6,6 Prozent im Plus bei 55,85
Euro und war damit unter den stärksten Titeln im MDax
, dem Index der mittelgroßen Werte.
Wie das Unternehmen mitteilte, soll das organische Umsatzwachstum im
Konzern 2024 deutlich über dem Vorjahreswert von 7,5 Prozent liegen.
Bereinigt um Wechselkurseffekte und Übernahmen dürfte der Erlös des
Kerngeschäfts rund um Außenwerbung im ersten Quartal um bis zu 15
Prozent anziehen.
Für die Monate danach wollte sich Schmalzl in einer Telefonkonferenz
mit Analysten nicht festlegen: "In den letzten drei bis vier Jahren
gab es sehr viele nicht beeinflussbare externe Faktoren". Das
Geschäft im zweiten Quartal könnte sich entsprechend besser oder
auch schlechter entwickeln als zum Jahresauftakt.
Im Kerngeschäft verortet Ströer auch seine digitale Außenwerbung:
Nach Konzernangaben legte der Teilbereich im Schlussquartal 2023 um
ein Drittel zu. "Wir bemerken, dass unsere Kunden die digitale
Außenwerbung nicht mehr als Zusatzoption, sondern mittlerweile als
präferierte Plattform in Betracht ziehen", erläuterte Finanzchef
Henning Gieseke in einer Analystenkonferenz.
JPMorgan -Analyst Marcus Diebel lobte den "starken
Ausblick" für das erste Quartal, der die durchschnittlichen
Markterwartungen übertroffen habe. Auf das Gesamtjahr gesehen sehe
die Prognose aber noch konservativ aus. Er erwartet, dass die
Analystenschätzungen für den bereinigten operativen Gewinn steigen.
Das Geschäft bei Ströer gliedert sich auf drei Bereiche auf: Neben
der Außenwerbung ist die etwas kleinere, zweite Säule Digital &
Dialog Media. In dem Bereich fasst das Unternehmen seine
Medienmarken und Themenkanäle wie t-online.de, kino.de und Giga
sowie seine Dienstleistungen und Callcenter zur Kundenakquise und
-rückgewinnung zusammen.
Deutlich kleiner ist das Segment Data as a Service (DaaS) und
E-Commerce, in dem der Konzern den Statistikenanbieter Statista und
den Kosmetik-Online-Händler AsamBeauty verortet. Letzterer habe im
vergangenen Jahr seinen Umsatz um rund 28 Prozent auf erstmals mehr
als 200 Millionen Euro gesteigert. AsamBeauty steht seit Längerem
zum Verkauf, ein Käufer scheint aber weiterhin nicht gefunden. Aus
Sicht des JPMorgan-Analysten Diebel hat das Segment wegen
Investitionen schwächer abgeschnitten als gedacht.
Im vergangenen Jahr steigerte Ströer seinen Gesamtumsatz auf Basis
vorläufiger Zahlen um knapp acht Prozent auf gut 1,9 Milliarden
Euro. Damit entwickelte sich das Unternehmen nach eigener
Darstellung deutlich besser als der Gesamtwerbemarkt, der mit
stagnierendem Erlös zu kämpfen hatte. Das um Sondereffekte
bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda)
legte um fünf Prozent auf 569 Millionen Euro zu. Analysten hatten
bei beiden Kennziffern in etwa so viel erwartet.
Der freie Mittelzufluss fiel mit knapp 81 Millionen Euro rund 60
Prozent höher aus als noch vor einem Jahr. Den vollständigen
Geschäftsbericht will das Unternehmen am 25. März veröffentlichen.
Die Wettbewerber ProSiebenSat.1 und RTL
wollen am 7. März und am 14. März ihre Zahlenwerke
vorlegen./ngu/mne/stw
ISIN DE0007493991
AXC0156 2024-03-05/11:15
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Autor: - dpa-AFX
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