Aktien Frankfurt: Dax-Gewinne bröckeln nach Rekordhoch ab - US-Daten enttäuschen |
14.03.2024 14:39:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Angetrieben von Zinssenkungsfantasien in der
Euroregion ist der Dax zeitweise auf ein weiteres
Rekordhoch über 18 000 Punkten geklettert. Enttäuschende
US-Konjunkturdaten sorgten jedoch im Verlauf für Gewinnmitnahmen.
Nachdem der deutsche Leitindex bis zum Mittag bis knapp unter 18 040
Punkte hochgezogen war, zeigte er sich am Nachmittag zuletzt dann
kaum verändert mit plus 0,07 Prozent auf 17 973,33 Punkte. Der Index
der mittelgroßen Unternehmen, der MDax , stieg
zugleich um 0,10 Prozent auf 26 378,26 Zähler.
Die Aufwärtsimpulse am Morgen hatte das EZB-Ratsmitglied und Leiter
der griechischen Zentralbank Yannis Stournaras geliefert. Er
forderte baldige Zinssenkungen und hält zwei Zinsschritte vor der
Sommerpause und vier im Jahresverlauf für "vernünftig", wie er der
Nachrichtenagentur Bloomberg sagte.
Unter den US-Daten standen vor allem die Einzelhandelsumsätze im
Blick, und die forcieren laut den Experten der Helaba nicht gerade
die Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank Fed, "zumal die
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weiterhin auf sehr niedrigem
Niveau liegen und auf einen soliden Arbeitsmarkt verweisen". Die Fed
wird am kommenden Mittwoch über ihre Zinsen entscheiden. Erste
Zinsschritte werden aber nicht vor Juni erwartet.
Hierzulande setzt sich zunächst aber die Berichtssaison mit
detaillierten Zahlen des Energieversorgers RWE fort und auch der
Rüstungskonzern Rheinmetall und der Autobauer BMW
informierten über ihr abgelaufenes Jahr.
RWE rechnet wegen gesunkener Strompreise weiterhin
mit Ergebnisdruck. Das Management bestätigte zugleich seine vor
sechs Wochen abgegebenen Prognosen, was am Markt zunächst gut ankam.
Die Aktie gab zuletzt jedoch um 1,1 Prozent nach. Belastet haben
dürfte die Aussage des Konzernchefs, die Eon
-Beteiligung nicht verringern zu wollen.
BMW büßten nach einer Berg- und Talfahrt 2,2 Prozent ein. Der
Autobauer schnitt mit seinem freien Barmittelzufluss besser als
erwartet ab. Bei der operativen Marge, der
Profitabilitätskennziffer, im Autogeschäft hatten sich Analysten im
Schnitt hingegen noch etwas mehr ausgerechnet.
Das Rheinmetall-Papier erreichte ein weiteres
Rekordhoch und legte zuletzt um 3,5 Prozent zu. Angesichts prall
gefüllter Auftragsbücher will der Rüstungskonzern und Autozulieferer
im laufenden Jahr weiter kräftig wachsen und liegt mit seiner
Umsatzprognose dabei über der durchschnittlichen Analystenschätzung.
Die Aktie der Commerzbank gewann 1,6 Prozent und
profitierte damit von optimistischen Aussagen der Finanzchefin
Bettina Orlopp während einer Konferenz der US-Bank Morgan Stanley.
Im MDax wurden die Anteilsscheine von Lanxess und RTL
mit Verlusten von 6,5 und 7,8 Prozent abgestraft.
Nach einem Gewinneinbruch 2023 sieht sich der Chemiekonzern auch im
ersten Halbjahr noch mit einem herausfordernden Umfeld konfrontiert.
Auch der Medienkonzern RTL blickt nach Ansicht der Marktteilnehmer
enttäuschend vorsichtig auf das Jahr 2024.
Der Aktienkurs von Encavis schnellte unterdessen um
26 Prozent hoch an die Index-Spitze. Wie erwartet, will der
US-Finanzinvestor KKR den Hamburger Wind- und Solarparkbetreiber
übernehmen. Geboten werden den Aktionären 17,50 Euro je Aktie.
Ebenfalls als Co-Investor beteiligt ist das Familienunternehmen
Viessmann.
Der Euro kostete am Nachmittag 1,0925 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am
Mittwoch auf 1,0939 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,37 Prozent am Vortag
auf 2,42 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,25
Prozent auf 125,06 Punkte. Der Bund-Future sank um
0,12 Prozent auf 132,42 Punkte./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0269 2024-03-14/14:39
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Autor: - dpa-AFX
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