ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Konjunkturdaten bremsen Höhenflug |
14.03.2024 18:23:00 |
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Konjunkturdaten aus den USA haben den
Höhenflug an Europas Börsen am Donnerstag ausgebremst. Der EuroStoxx
50 dämmte nach den Daten sein Plus ein. Mit der
verhaltenen Kursentwicklung in New York drehte der Leitindex der
Eurozone ins Minus und schloss 0,15 Prozent tiefer bei 4993,12
Punkten. Davor hatte er erneut ein Hoch seit dem Jahr 2000 markiert.
Mit einem Plus von mehr als zehn Prozent seit Jahresbeginn nimmt der
EuroStoxx 50 international eine Führungsrolle ein. Unter den Indizes
der entwickelten Industrieländer kann nur der japanische Nikkei 225
eine bessere Entwicklung vorweisen.
Der französische Cac 40 setzte seine Rekordjagd am
Donnerstag zwar fort. Er blieb letztlich mit einem Plus von 0,29
Prozent auf 8161,42 Punkte aber klar unter seinem Tageshoch. Der
britische FTSE 100 war den anderen Indizes schon vor
den US-Daten hinterhergehinkt. Er verabschiedete sich 0,37 Prozent
tiefer mit 7743,15 Punkten aus dem Handel.
Während die US-Erzeugerpreise im Februar überraschend deutlich
gestiegen waren, hatte der Einzelhandelsumsatz weniger zugelegt als
erwartet. Zudem ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe unerwartet gesunken.
Die Daten sprächen nicht für forcierte Zinssenkungserwartungen an
die US-Notenbank Fed, kommentierte Experte Ralf Umlauf von der
Landesbank Helaba. Zwar habe sich der Einzelhandel nach dem
schwachen Januar nur teilweise erholt. Nach Abzug der
Inflationskomponente bleibe aber ein kleines Plus, was die Sorgen
vor einer dauerhaften Konsumschwäche im laufenden Quartal verringert
habe. Dazu lägen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weiter auf
einem sehr niedrigen Niveau und verwiesen auf einen soliden
Arbeitsmarkt.
Außerdem seien die Erzeugerpreise enttäuschend genug ausgefallen, um
eine erste Zinssenkung schon im Mai unwahrscheinlicher zu machen,
ergänzte Chefökonom Ian Shepherdson vom Beratungsunternehmen
Pantheon Macroeconomics.
Bereits die überraschend gestiegenen US-Verbraucherpreise am
Dienstag hatten entsprechenden Hoffnungen einen Riegel vorgeschoben.
Allerdings hatten sich einige Anleger auf beiden Seiten des
Atlantiks an den Rückgang der von der Fed besonders beachteten
Kerninflationsrate als Argument für eine Senkung bereits vor der
Juni-Sitzung geklammert. Mit einer robusten Wirtschaft und einer
gleichzeitig hohen Inflation dürften sich die Währungshüter mit
einer baldigen geldpolitischen Lockerung schwertun.
Im europäischen Branchentableau dominierten am Donnerstag die
Verlierer das Bild. Am schlimmsten erwischte es die zuletzt deutlich
erholten Bergbau- und Rohstofftitel .
Vergleichsweise schwach zeigten sich auch die Aktien der
Immobilienunternehmen sowie der Lebensmittel- und
Getränkehersteller. Unter letzteren stach EuroStoxx-Schlusslicht AB
Inbev mit einem Minus von fast fünf Prozent heraus.
Der US-Tabakriese Altria hat zur Finanzierung eigener
Aktienrückkäufe einen Teil seiner Beteiligung am Brauereikonzern
verkauft hat.
In Zürich sackten die Papiere des Solarunternehmens Meyer Burger
nach Zahlen um weitere mehr als 14 Prozent ab. Im
Fokus der Investoren stand allerdings vor allem die geplante
Kapitalerhöhung. Die Produktion von Meyer Burger im ostdeutschen
Freiberg steht inzwischen still.
Derweil führte der Mediensektor die kurze Gewinnerliste im
marktbreiten Stoxx Europe 600 an. Außerhalb des
Branchenindex ging es indes für RTL-Titel deutlich
bergab, nachdem das Unternehmen ein enttäuschendes Gewinnziel für
das laufende Jahr bekannt gegeben hatte.
Die Aktien von Deliveroo beendeten einen
schwankungsreichen Handelstag 2,4 Prozent fester. Analyst Marcus
Diebel von der US-Bank JPMorgan sprach von soliden Geschäftszahlen,
hob aber insbesondere die Cashflow-Signale für das laufende Jahr
lobend hervor. Der Essenslieferant avisiert einen positiven
Barmittelzufluss. Für den Marktkonsens sieht Diebel aktuell aber
kaum Potenzial./gl/jha/
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
AXC0355 2024-03-14/18:23
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Autor: - dpa-AFX
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