ROUNDUP: Bayer plant Zulassungsantrag für Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden |
19.03.2024 16:05:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Bayer will nach einer weiteren
Studie zum Wirkstoff Elinzanetant die Zulassung des Mittels gegen
bestimmte Wechseljahresbeschwerden beantragen. Diese
nicht-hormonelle Behandlung vasomotorischer Symptome zeigte in der
Phase-III-Studie Oasis 3 eine statistisch signifikante Verringerung
der Häufigkeit moderater bis schwerer Hitzewallungen, wie der
Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Ein kommerzieller Erfolg könnte
Bayer helfen, eine zunehmend größere Erlöslücke wegen auslaufender
Patente für die Milliardenmedikamente Xarelto, ein Blutverdünner,
und Eylea, ein Augenmittel, zumindest ein wenig zu verkleinern.
Gleichwohl hat mit der japanischen Astellas Pharma ein Wettbewerber
ein zu Elinzanetant vergleichbares Mittel in den USA vergangenem
Jahr auf dem Markt.
"Oasis 3 wurde konzipiert, um die wichtige Frage zum Langzeitprofil
von Elinzanetant zu beantworten", sagte Christian Rommel, Leiter der
Pharma-Forschung und Entwicklung von Bayer. Die vollständigen
Studiendaten sollten demnach nun auf medizinischen Konferenzen
vorgestellt werden, während der Zulassungsantragung vorbereitet
wird.
Elinzanetant wäre im Fall einer Zulassung eine Alternative für
Frauen, die keine Hormonersatztherapie möchten oder eine solche aus
gesundheitlichen Gründen nicht nutzen können. Bayer hatte das Mittel
nach der 2020 erfolgten Übernahme des britischen
Biotech-Unternehmens Kandy Therapeutics in sein
Entwicklungsportfolio aufgenommen. Der Medikamentenkandidat wird
aktuell in eine weitere Studie (Oasis 4) auch an
Brustkrebspatientinnen getestet. Die leiden oftmals unter
Wechseljahresbeschwerden, da Hormonsenkungstherapien zu einem
niedrigeren Östrogenspiegel führen.
Die aktuelle Ankündigung von Bayer sei positiv, doch müssten erst
einmal detaillierte Daten abgewartet werden, um das Mittel besser
mit Veozah des Pharmakonzerns Astellas Pharma vergleichen zu können,
erklärte Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan in einer
ersten Einschätzung. Die Daten werde Bayer auf anstehenden
Fachkonferenzen vorstellen.
Astellas hat einen Vorsprung vor Bayer, denn das Medikament der
Japaner ist seit Mai 2023 in den USA zugelassen. Der
US-Verkaufsstart verlief allerdings eher träge. Auch daher dürften
Investoren aktuell eher verhalten auf das kommerzielle Potenzial von
Elinzanetant schauen, so Analyst Vosser. Gleichwohl könnte Bayer von
seiner guten Aufstellung im Bereich Frauengesundheit profitieren. Er
selbst setzt in seinem Bewertungsmodell für Bayer aktuell noch
keinen Wert für das Mittel an.
Bayer-Pharmachef Stefan Oelrich traut Elinzanetant derweil laut
früheren Angaben zu, ein Blockbuster zu werden. Damit ist ein
Jahresspitzenumsatz von mehr als einer Milliarde Euro
gemeint./mis/nas/men
ISIN DE000BAY0017
AXC0267 2024-03-19/16:05
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Autor: - dpa-AFX
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