Aktien Europa: Verluste vor US-Zinsentscheid - Kering belastet Luxusgüterbranche |
20.03.2024 11:15:00 |
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den europäischen Handelsplätzen haben
sich die Aktienanleger am Mittwoch kurz vor dem US-Zinsentscheid
defensiver positioniert. Nachdem der EuroStoxx 50
zuletzt erstmals seit 24 Jahren wieder die 5000-Punkte-Marke
überschritten hatte, lag der Leitindex der Eurozone nun mit 4993,79
Punkten wieder knapp darunter. Am späten Vormittag kam er auf ein
Minus von 0,28 Prozent.
Anleger blicken gespannt darauf, was die Notenbank Fed am Abend
hinsichtlich der künftigen Geldpolitik sagen wird. Besonders
deutlich fiel der französische Leitindex Cac 40 um
0,72 Prozent auf 8142,35 Punkte. Der britische FTSE 100
gab um 0,23 Prozent auf 7720,89 Zähler nach.
Die anstehende US-Zinsentscheidung hielt also die Kurse in Schach.
In Paris kamen als Belastung die absackenden Kurse im
Luxusgütersektor hinzu: Die Aktien von Kering brachen
dort um 13,4 Prozent ein wegen einer Umsatzwarnung für das erste
Quartal. Hauptgrund dafür sei ein noch schärferer Absturz der Erlöse
der Kernmarke Gucci, vor allem in der wichtigen Wachstumsregion
Asien-Pazifik.
Die Kering-Probleme zogen europaweit nicht nur die Luxusgüterwerte
in Mitleidenschaft, sondern auch den Branchenindex Stoxx Europe 600
Personal & Household Goods , der mit
zwei Prozent Minus das abgeschlagene Schlusslicht in der
europäischen Branchenwertung war. Die Kurse der direkten
Kering-Konkurrenten LVMH , Richemont
und Burberry büßten zwischen 2,7 und 4,1 Prozent ein.
Umgekehrt ging es für den europäischen Chemiesektor um ein halbes
Prozent nach oben. Hier halfen nicht nur Kursgewinne beim
Branchen-Schwergewicht BASF , sondern auch ein
Kurssprung um 7,8 Prozent bei Johnson Matthey. Der britische
Mischkonzern verkauft sein Geschäft mit Medizingeräte-Komponenten an
den Finanzinvestor Montagu. Teile der Erlöse sollen in
Aktienrückkäufe fließen, hieß es.
In Zürich fielen zwei Aktien positiv auf: Zum Einen war dies Idorsia
mit einem Kurssprung um acht Prozent, weil die US-Gesundheitsbehörde
FDA den Blutdrucksenker Aprocitentan zugelassen hat. Zum Anderen
stiegen die Lonza -Aktien um fast fünf Prozent. Der
Pharmazulieferer verkündete den Kauf eines Werks von Roche
in den USA. Dies verhalf auch der Roche-Aktie mit 0,6
Prozent ins Plus.
Aus dem Pharmasektor fielen dagegen die Aktien von Valneva in Paris
negativ auf mit einem Rücksetzer um 3,7 Prozent. Der
Impfstoff-Spezialist berichtete für 2023 einen Nettoverlust von gut
100 Millionen Euro und einen deutlichen Umsatzrückgang./tih/jha/
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
AXC0172 2024-03-20/11:15
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Autor: - dpa-AFX
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