Stärkstes Minus seit 2000: Immobilienpreise sinken 2023 um 8,4 Prozent |
22.03.2024 08:42:00 |
WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Preise für Häuser und Wohnungen sind im
vergangenen Jahr so stark gefallen wie seit der Jahrtausendwende
nicht mehr. Wohnimmobilien in Deutschland verbilligten sich im
Schnitt um 8,4 Prozent gemessen am Vorjahr, teilte das Statistische
Bundesamt am Freitag mit. "Das war der stärkste Rückgang im
Vorjahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000 und der
erste Rückgang seit dem Jahr 2007."
Der Verfall setzte sich auch zum Jahresende fort: Im vierten Quartal
2023 gingen die Preise laut der Wiesbadener Statistiker um 7,1
Prozent zum Vorjahreszeitraum zurück und um 2,0 Prozent zum
Vorquartal. Im Jahresvergleich verbilligten sich Bestandsimmobilien
mit 7,8 Prozent wesentlich stärker als Neubauten (minus 3,2
Prozent).
Sowohl in den Städten als auch auf dem Land bröckelten die Preise,
erklärten die Statistiker. In städtischen Kreisen war der
Preisrückgang für Ein- und Zweifamilienhäuser im vierten Quartal
demnach mit elf Prozent zum Vorjahresquartal besonders groß. In den
sieben Metropolen - Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt,
Stuttgart und Düsseldorf - sanken die Preise für Ein- und
Zweifamilienhäuser zum Jahresende um durchschnittlich 9,1 Prozent
binnen Jahresfrist, Eigentumswohnungen kosteten 5,8 Prozent weniger.
Schon seit Mitte 2022, dem Höhepunkt des jahrelangen Booms, geht es
am Immobilienmarkt abwärts. Nach Einschätzung des Kiel Instituts für
Weltwirtschaft (IfW) gab es bei Wohnimmobilien in Deutschland 2023
den stärksten Preisrückgang seit rund 60 Jahren.
Hauptgrund sind kräftig gestiegenen Zinsen, die Kredite stark
verteuert haben. Viele Menschen können sich die eigenen vier Wände
nicht mehr leisten und für Großanleger rechnen sich Investments
nicht mehr. Zugleich bleibt die Nachfrage nach Wohnraum gerade in
Städten hoch, während der Neubau wegen des Zinsanstiegs und teurer
Materialien in der Krise steckt./als/DP/zb
ISIN DE000LEG1110 DE000A1ML7J1
AXC0079 2024-03-22/08:42
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Autor: - dpa-AFX
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