IPO: Finanzexperten erwarten nach Douglas weitere Börsengänge |
24.03.2024 10:03:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Börsengang der Parfümeriekette
Douglas rechnen Experten damit, dass weitere
Unternehmen in diesem Jahr den Sprung aufs Parkett wagen. "Die
Zeichen für ein Auftauen des Markts für Börsengänge in Deutschland
stehen gut", sagte Martin Steinbach, Partner bei der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, der Deutschen
Presse-Agentur. "Sofern die Märkte weiterhin stabil bleiben und sich
positiv entwickeln, sehen wir ein Potenzial von zehn bis zwölf
Börsengängen deutscher Unternehmen."
Mit dem Panzerzulieferer Renk habe die Börse einen
gelungenen Börsengang zu Jahresbeginn gesehen, sagte Steinbach.
Schon 2023 hätten vier deutsche Unternehmen zu den zehn größten
Börsengängen in Europa gezählt und "ein gutes Momentum" für dieses
Jahr vorgelegt: der Schuhhersteller Birkenstock , der
Pharmaverpackungskonzern Schott Pharma, der Elektrolyse-Spezialist
Thyssenkrupp Nucera und der Internetdienstanbieter
Ionos .
Am Donnerstag hatte Douglas an der Frankfurter Börse den Sprung aufs
Parkett geschafft - wenn auch mühsam: Die Aktie, die ohnehin am
unteren Ende der vorab festgelegten Spanne angeboten wurde, verlor
am ersten Handelstag gut elf Prozent. Dagegen legte der
Hautpflegekonzern Galderma am Freitag in der Schweiz ein
erfolgreiches Börsendebüt hin.
Höhenflug bietet gutes Umfeld
Die Börsengänge, im Kapitalmarktsprech IPO genannt, könnten weitere
Kandidaten in Deutschland ermutigen. "Wenn das konjunkturelle Umfeld
es zulässt, ist mit einer Erholung des IPO-Markts auf niedrigem
Niveau ab dem zweiten Quartal zu rechnen", schrieb Julian Schulze De
la Cruz, Kapitalmarktrechtler bei der Anwaltskanzlei Noerr.
Zumal das Umfeld nach langer Unsicherheit um die Inflation günstig
ist - die Aktienmärkte eilten zuletzt von Rekord zu Rekord. Zu den
Kandidaten für Börsengänge in Deutschland zählt die Oldenburgische
Landesbank, die sich selbst für den Gang aufs Parkett gerüstet
sieht. Der Vorstand des Fernbus- und Bahnbetreibers Flix bezeichnete
einen Börsengang im Februar als "Option", während die
Finanzinvestoren Bain und Cinven beim hessischen Pharmakonzern Stada
den Ausstieg prüfen. Die Gespräche über einen milliardenschweren
Verkauf oder Börsengang gelten als fortgeschritten. Als Kandidat
gehandelt wurde auch der Tankkarten-Anbieter DKV Mobility.
Börsengänge spielen in Deutschland traditionell keine große Rolle.
Viele Unternehmen finanzieren sich über ihre Hausbank oder Anleihen.
Andere Firmen wie der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech
zog es zum Börsengang in die USA. Der dortige
Kapitalmarkt ist deutlich stärker ausgeprägt als in Deutschland -
mit vielen großen, risikofreudigen Investoren. "Die US-Börsen wirken
auch auf immer mehr europäische Unternehmen wie ein Magnet", schrieb
Kapitalmarktrechtler De la Cruz. Insbesondere die mangelnde
Liquidität in deutschen Aktien bleibt ein Hemmschuh für künftige
Börsengänge./als/DP/zb
ISIN DE000A3E00M1 DE000NCA0001 DE000RENK730 JE00BS44BN30 DE000BEAU7Y1
AXC0042 2024-03-24/10:03
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Autor: - dpa-AFX
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