ROUNDUP/Nach Gewinnsprung: Energiekontor erwartet 2024 Rückgang - Aktie fällt |
28.03.2024 11:11:00 |
BREMEN (dpa-AFX) - Der Wind- und Solarparkentwickler und -betreiber
Energiekontor erwartet nach einem Rekordjahr sinkende
Ergebnisse im Jahr 2024. Dabei belastet das derzeit schwierige
Umfeld für neue Projekte. Lange Lieferzeiten der Anlagen- und
Komponentenhersteller und eine eingeschränkte Verfügbarkeit für
Windkraftanlagen sorgen für Verzögerungen bei der Fertigstellung und
Inbetriebnahme von Projekten. Am Markt kamen die Aussagen schlecht
an.
Die Aktien steuerten am Gründonnerstag mit prozentual zweistelligen
Kursverlusten auf das Zwischentief von März 2023 zu. Die Papiere
sackten am Morgen um fast 13 Prozent auf 62,10 Euro ab. Im laufenden
Jahr liegt der Abschlag nun bei rund einem Viertel. Warburg-Analyst
Jan Bauer lobte zwar die Rekordergebnisse für das vergangene Jahr.
Der Ausblick enttäusche aber auf den ersten Blick.
Das Ergebnis vor Steuern dürfte "spürbar" unter dem des Vorjahres
liegen, teilte das Unternehmen in Bremen mit. Energiekontor zielt
dabei auf lediglich 30 bis 70 Millionen Euro ab, was unter der
Marktschätzung von 79,6 Millionen Euro liegt. Im vergangenen Jahr
hatte das im Nebenwerte-Index SDax notierte Unternehmen noch 95,5
Millionen Euro erreicht. Warburg-Analyst Bauer hatte für das
laufende Jahr mit einem Vorsteuerergebnis von gar 90 Millionen Euro
gerechnet.
Wegen des schwierigen Marktumfeldes erwartet die Gesellschaft die
Inbetriebnahme der meisten sich derzeit im Bau befindlichen Projekte
für die beiden Folgejahre, erklärte Energiekontor. Das
Ergebnispotenzial dürfte sich daher erst 2025 und 2026 entfalten.
Zudem hat das Unternehmen bereits Ende vergangenen Jahres einen
Windpark in Großbritannien verkauft und dies schon 2023 verbucht.
Den Großteil des Vorsteuergewinns erwartet Energiekontor dabei aus
weiteren Projektverkäufen in Großbritannien. Der dort zuständige
Übertragungsnetzbetreiber verkündete jedoch kürzlich mögliche
Verzögerungen beim Ausbau der überregionalen Netze, wie der Konzern
weiter mitteilte. Deshalb könnten auch an dieser Stelle potenzielle
Ergebnisverschiebungen nicht ausgeschlossen werden. Eventuelle
Ergebnisverschiebungen würden allerdings in den Geschäftsjahren 2025
und 2026 zum Tragen kommen. An seinem Ziel, bis 2028 ein
Vorsteuerergebnis von rund 120 Millionen Euro zu erreichen, hält der
Konzern daher fest.
Im vergangenen Jahr stieg das Vorsteuerergebnis von 62,9 Millionen
auf 95,5 Millionen Euro und erreichte damit das obere Ende der
Unternehmensprognose. Energiekontor hatte Mitte Dezember nach dem
Verkauf des britischen Windparks den Ergebnisausblick angehoben. Das
Konzernergebnis erhöhte sich um 87 Prozent auf 83,3 Millionen Euro
dank einer niedrigen Steuerquote überproportional. Aktionäre sollen
mit 1,20 Euro eine um 20 Cent höhere Dividende erhalten./nas/men/mis
ISIN DE0005313506
AXC0155 2024-03-28/11:11
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Autor: - dpa-AFX
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