RBI-Chef Strobl sieht Strabag-Deal auf Schiene / Strobl: Transaktion ist zulässig und möglich - Gelungener Deal wäre "Zwischenschritt" für Abbau des Russland-Exposures - Zeitpunkt für Vollzug offen |
04.04.2024 11:28:00 |
Der Chef der Raiffeisen Bank International
(RBI), Johann Strobl, sieht den geplanten Strabag-Deal, mit dem das
Institut eingefrorene Gewinne aus Russland holen will, auf Kurs.
"Wir glauben weiterhin, dass eine derartige Transaktion zulässig und
möglich ist", sagte er am Donnerstag bei der Hauptversammlung in
Wien. Ein gelungener Deal wäre ein "Zwischenschritt" mit Blick auf
den Abbau des Engagements in Russland. Einen Zeitpunkt für den
Vollzug könne er aber nicht nennen.
Die Bank hatte im Dezember angekündigt, über ihre russische
Tochter 28,5 Millionen Aktien des österreichischen Baukonzerns
Strabag erwerben zu wollen. Zuletzt wurde dieses Aktienpaket von der
russischen MKAO Rasperia Trading gehalten, die vom mit Sanktionen
belegten russischen Oligarchen Oleg Deripaska kontrolliert wird. In
der Vorwoche wurde Rasperia an einen russischen Investor namens
Iliadis verkauft, der nach Angaben der Bank nicht sanktioniert ist.
Wer hinter Iliadis steht, ist unbekannt. Ebenso offen ist, ob ein
Kauf der Anteile von Illiadis durch die russische RBI-Tochter wie
geplant erfolgen kann. Wenn dies gelingt, soll die Raiffeisen
Russland das Aktienpaket nach Vorstellung der RBI jedenfalls in Form
einer Sachdividende an die Konzernmutter in Wien übertragen.
In Bezug auf die Übertragung von Strabag-Aktien auf die Illiadis
sagte Strobl, dass nun zu überprüfen sei, "in welcher Form diese
Transaktionen stattgefunden haben". Grundsätzlich sei er aber weiter
der Überzeugung, dass bei dem möglichen Deal alle
sanktionsrechtlichen Vorschriften eingehalten werden. Ursprünglich
hätte der Deal im ersten Quartal 2024 abgeschlossen werden sollen.
Wann es nun soweit sein könnte, ist nach Angaben des CEOs offen. "Je
früher, desto besser", so Strobl.
Die RBI ist die größte westliche Bank in Russland. Seit Ausbruch
des Kriegs in der Ukraine prüft sie Möglichkeiten zum Ausstieg aus
dem Land.
Begleitet wurde die heutige Hauptversammlung von Protesten gegen
das Russland-Engagement der Bank. In Wien demonstrierte unter
anderem das Netzwerk Attac, das den Ausstieg der RBI aus dem
russischen Markt fordert. Auch in Brüssel haben pro-ukrainische
Aktivisten für Donnerstag zu Protesten vor dem RBI-Verbindungsbüro
unweit der EU-Institutionen aufgerufen. Die RBI müsse den russischen
Markt verlassen, so auch hier die Forderung.
tpo/spo/hel
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Autor: - APA/tpo/spo/hel
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