Presse: Angespannte finanzielle Lage bei Meyer Werft |
05.04.2024 18:46:00 |
PAPENBURG/HANNOVER (dpa-AFX) - Die finanzielle Lage des
emsländischen Kreuzfahrtschiffsspezialisten Meyer Werft ist am
Freitag Thema im Wirtschaftsausschuss des niedersächsischen Landtags
gewesen. Der Inhalt sei vertraulich gewesen, sagte ein Sprecher von
Landeswirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) in Hannover. Zuvor hatte
die "Wirtschaftswoche" berichtet, dass das Traditionsunternehmen aus
Papenburg mit weiteren Standorten in Rostock und im finnischen Turku
im November 2024 einen Kredit von 550 Millionen Euro zurückzahlen
muss. Nach Informationen des Blattes ist die Refinanzierung noch
nicht gesichert. Die hohe Verschuldung des Unternehmens, das 2022
einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro erzielte, gilt dem Bericht
zufolge als problematisch.
Ein Sprecher der Werft sagte, das Unternehmen gebe keine
Stellungnahme zu Zahlen ab. Das Unternehmen sei aber in Gesprächen
mit dem Bund und den Ländern Niedersachsen und
Mecklenburg-Vorpommern. Trotz einer inzwischen wieder guten
Auftragslage seien in der Kreuzfahrtbranche noch die Folgen der
Coronakrise zu spüren. In dieser Situation seien auch die
Konkurrenzwerften in Italien und Frankreich, allerdings würden diese
Unternehmen im Gegensatz zur Meyer Werft zu 100 Prozent vom Staat
gestützt.
Erst vor Ostern hatte die Meyer Werft einen Neuauftrag der Reederei
Carnival Cruise Line bekannt gegeben. Eine Finanzierung des
Auftrages steht allerdings noch aus. Einen weiteren Neuauftrag für
Carnival Cruise Line war im Februar bekannt geworden. Im
Auftragsbuch des emsländischen Traditionsunternehmens stehen damit
nun sechs Kreuzfahrtschiffe, ein Forschungsschiff und der Stahlbau
für vier Offshore-Konverterplattformen. Das Unternehmen beschäftigt
rund 3000 Werftmitarbeiter und sichert zahlreichen Zulieferern und
Dienstleistern in der Region Aufträge./eks/DP/jha
AXC0230 2024-04-05/18:46
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Autor: - dpa-AFX
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