Allianz sieht in Wahljahr steigendes Risiko von Unruhen in USA und EU |
10.04.2024 11:04:00 |
UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Die Allianz sieht im
internationalen Wahljahr 2024 wachsende Risiken politischer
Polarisierung und Gewalt - inklusive Deutschlands. Die Fachleute des
Industrieversicherers Allianz Commercial bewerten nicht nur das
mögliche Erstarken rechtsextremer und populistischer Gruppen und
Parteien als Risiko, sondern auch eine Radikalisierung von
Umweltaktivisten und Gegnern des Klimaschutzes. In der am Mittwoch
veröffentlichten Analyse beziffert das Unternehmen beispielhaft die
ökonomischen Kosten politischer Unruhen in sieben Ländern seit 2018
auf über 13 Milliarden Dollar.
Fast die Hälfte der Weltbevölkerung sei in diesem Jahr zu Wahlen
aufgerufen, heißt es in dem Papier. Dazu zählen die
US-Präsidentschaftswahl ebenso wie die Europawahlen und
Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. In den USA
könnte ein knappes Ergebnis die dortigen politischen Spannungen
weiter verstärken. Auch die Wahl des Europaparlaments im Juni könnte
nach Einschätzung der Allianz die Polarisierung in der EU erhöhen,
falls rechtsradikale Parteien an Einfluss gewinnen. Die Allianz
Commercial vertreibt unter anderem Versicherungspolicen gegen
Unruhen, in diesem Zusammenhang stehen die Risiko- und
Kostenschätzungen.
Gefahr sehen die Schadenfachleute des Unternehmens nicht nur von
rechts. "Wir erwarten, dass es in Zukunft besonders bei Themen mit
Umweltbezug vermehrt zu Unruhen kommt, nicht nur ausgehend von
Aktivisten, sondern auch von Gegnern der staatlichen
Klimaschutzpolitik, sagte Srdjan Todorovic, der Fachmann für
politische Gewalt bei Allianz Commercial. Was Umweltproteste
betrifft, hält Todorovic auch einen Trend zu größeren Straftaten für
möglich.
Deutschland ist dabei laut Analyse nicht ausgeschlossen: Die Wahlen
dieses Jahres fänden in einem gereizten gesellschaftlichen Klima
statt, geprägt von stagnierendem Wirtschaftswachstum,
Bauernprotesten, Streiks und Klimakrise. Die
Fußballeuropameisterschaft bringe Menschenmassen in Stadien oder
Freiluftveranstaltungen zusammen. "Dies könnte möglichen Tätern eine
Plattform geben."
In der Kostenschätzung politischer Unruhen für sieben Länder spielt
ein europäisches Land eine prominente Rolle: Frankreich. Die
Gelbwestenproteste des Jahres 2018 schlugen laut Allianz mit 1,1
Milliarden Dollar zu Buche, die Krawalle nach dem Tod des im Sommer
2023 von einem Polizisten erschossenen Teenagers Nahel Merzouk mit
einer weiteren Milliarde Euro. Schäden in Höhe von zwei Milliarden
Dollar verursachten laut Allianz auch gewaltsame Proteste in den USA
gegen den Tod des ebenfalls bei einem Polizeieinsatz ums Leben
gekommenen George Floyd./cho/DP/stk
ISIN DE0008404005
AXC0109 2024-04-10/11:04
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Autor: - dpa-AFX
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