dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 10.04.2024 - 17.00 Uhr |
10.04.2024 17:06:00 |
ROUNDUP/USA: Inflationsrate steigt stärker als erwartet
WASHINGTON - Der Preisauftrieb in den USA hat sich im März
unerwartet deutlich beschleunigt. Die Verbraucherpreise stiegen im
Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent, wie das
US-Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten
hatten im Schnitt mit einer Rate von 3,4 Prozent gerechnet. Im
Februar hatte sie noch bei 3,2 Prozent gelegen.
Wirtschaft: Regierung muss wegen Wachstumsschwäche endlich handeln
BERLIN - Die Spitzenverbände der Wirtschaft haben angesichts der
Wachstumsschwäche in Deutschland die Bundesregierung zum Handeln
aufgefordert. "Bleibt das Wachstumspotenzial so niedrig wie derzeit
absehbar, wird das Land die großen Herausforderungen finanziell und
auch gesellschaftlich nicht stemmen können", teilten die
Spitzenverbände am Mittwoch nach der Teilnahme von Bundeskanzler
Olaf Scholz (SPD) an einer Klausurtagung mit. Notwendige
Strukturreformen seien in den zurückliegenden Jahren unterblieben.
ROUNDUP: WTO senkt Welthandels-Prognose nach Abschwung im Vorjahr
GENF - Der globale Warenhandel ist nach Angaben der
Welthandelsorganisation (WTO) 2023 um 1,2 Prozent geschrumpft und
dürfte dieses Jahr voraussichtlich um 2,6 Prozent wachsen. Damit
zeichnete die Organisation in ihrer jüngsten Prognose am Mittwoch in
Genf ein pessimistischeres Bild als noch im Oktober. Damals war sie
von plus 0,8 Prozent für 2023 und plus 3,3 Prozent für 2024
ausgegangen.
ROUNDUP: Mehr als jeder Fünfte ist armutsgefährdet
WIESBADEN - Die Zahl der Menschen, die in Deutschland von Armut oder
sozialer Ausgrenzung bedroht sind, bleibt hoch. Wie das Statistische
Bundesamt am Mittwoch anhand von ersten Ergebnissen einer Erhebung
zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) mitteilte, waren 2023
gut 17,7 Millionen Menschen davon betroffen. Das waren 21,2 Prozent
der Bevölkerung. Gegenüber dem Vorjahr blieben die Werte nahezu
unverändert.
IWH: Zahl der Firmenpleiten im März auf Rekordniveau
HALLE - Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist im März nach Angaben des
Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) auf einen neuen
Höchstwert gestiegen. Seit Beginn der Erhebung durch das IWH im
Januar 2016 habe es nie mehr Firmenpleiten gegeben, teilte das IWH
am Mittwoch mit. Mit 1297 Insolvenzen liege der aktuelle Wert um 35
Prozent höher als im März vergangenen Jahres. Die Zahl der
Firmenpleiten werde noch viele Monate über dem Vor-Corona-Niveau
liegen, erklärte Steffen Müller, Leiter der IWH-Abteilung, die für
die Insolvenzforschung verantwortlich ist. Allerdings zeigten die
Frühindikatoren, dass die Insolvenzzahlen ab Mai wieder leicht
zurückgehen könnten.
Dekabank-Chefvolkswirt Kater: 'Die große Inflationswelle ist vorbei'
FRANKFURT - Die Verbraucherpreise steigen immer noch stärker, als es
der Europäischen Zentralbank (EZB) lieb sein kann - die große
Inflationswelle mit Teuerungsraten von mehr als zehn Prozent ist
aber vorüber. Diese Einschätzung vertrat Dekabank-Chefvolkswirt
Ulrich Kater im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX
am Mittwoch. "Die regelrechte Inflationspanik, die in Teilen der
Bevölkerung durchaus zu Recht herrschte, liegt hinter uns", erklärte
der Ökonom.
Umfrage: Deutsche Firmen klagen über unfairen Wettbewerb in China
PEKING - Vor dem China-Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz hat die
Auslandshandelskammer (AHK) auf die anhaltenden Probleme deutscher
Firmen in China aufmerksam gemacht. In einer Umfrage beklagten rund
zwei Drittel der im Reich der Mitte tätigen Firmen aus der
Bundesrepublik unfairen Wettbewerb, wie die AHK am Mittwoch in
Peking mitteilte. "Die Erwartung ist, dass Bundeskanzler Scholz die
Herausforderungen, die wir haben, hier verständlich macht", sagte
Maximilian Butek, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen
Handelskammer in Ostchina.
Allianz sieht in Wahljahr steigendes Risiko von Unruhen in USA und
EU
UNTERFÖHRING - Die Allianz sieht im internationalen
Wahljahr 2024 wachsende Risiken politischer Polarisierung und Gewalt
- inklusive Deutschlands. Die Fachleute des Industrieversicherers
Allianz Commercial bewerten nicht nur das mögliche Erstarken
rechtsextremer und populistischer Gruppen und Parteien als Risiko,
sondern auch eine Radikalisierung von Umweltaktivisten und Gegnern
des Klimaschutzes. In der am Mittwoch veröffentlichten Analyse
beziffert das Unternehmen beispielhaft die ökonomischen Kosten
politischer Unruhen in sieben Ländern seit 2018 auf über 13
Milliarden Dollar.
Volkswirte kritisieren Forschungspolitik: EU bei Hightech abgehängt
MÜNCHEN/BRÜSSEL - Volkswirte aus Frankreich, Deutschland und Italien
haben die EU-Forschungspolitik als unzulänglich und bürokratisch
kritisiert. Der Nobelpreisträger Jean Tirole von der Toulouse School
of Economics sagte am Mittwoch: "Die EU verliert den Wettlauf um
Innovationen." Ihre völlige Abwesenheit in der Gruppe der
Top-20-Tech-Unternehmen und der Top-20-Start-ups sei bedrohlich. Das
gehe zulasten von Wohlstand und geopolitischem Einfluss.
Kundenhinweis:
ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu
diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX
Nachrichtendienst.
/jsl
AXC0242 2024-04-10/17:06
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Autor: - dpa-AFX
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