Aktien Frankfurt: Dax schwach - US-Zinspolitik und Nahostkonflikt verunsichern |
16.04.2024 14:36:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag
nachgegeben. Negative Impulse kamen vor allem aus den USA, wo die
Börsen zum Wochenauftakt spürbar Federn gelassen hatten. Inzwischen
aber bahnt sich an der Wall Street ein stabiler bis freundlicher
Handelsstart an, sodass der Dax seine Verluste etwas
eindämmen konnte. Die Unsicherheit sei allerdings nach wie vor "so
hoch wie lange nicht mehr", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann
von QC Partners.
Nach Ostern sei die lang erwartete Korrektur an den Börsen
eingeleitet worden, ergänzte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von
Robomarkets. Zum einen beunruhigt das Thema Zinsen, zum anderen die
sich weiter zuspitzende Situation im Nahen Osten. Die vom
Forschungsinstitut ZEW ermittelten, und etwas besser als erwartet
ausgefallenen Stimmungsdaten deutscher Finanzexperten bewegten den
Markt indes kaum.
Am Nachmittag verlor der deutsche Leitindex 1,12 Prozent auf 17
824,36 Punkte. Der MDax sank um 1,57 Prozent auf 26
032,20 Zähler und ähnlich wie am deutschen Markt sah es auch
europaweit aus.
Auf seinem Erholungspfad am Montag hatte der Dax noch zeitweise die
21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend übersprungen und war in
Richtung 18 200 Punkte geklettert. Im Verlauf gab er dann jedoch
einen Großteil seiner Gewinne wieder ab, weshalb Chef-Marktanalyst
Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets warnt: "Solange es dem Dax
nicht gelingt, die Schlüsselunterstützung bei 18 200 Punkten
zurückzuerobern, bleibt er im Korrekturmodus." Bei einer weiteren
Eintrübung der Nachrichtenlage sei sogar ein Fall bis auf 17 700 und
anschließend 17 000 Punkte denkbar.
Angesichts starker US-Wirtschaftsdaten wie dem Arbeitsmarktbericht
oder den Einzelhandelsumsätzen sowie der hartnäckigen Inflation
stellen sich vermehrt Anleger die Frage, ob es in diesem Jahr
überhaupt eine Zinssenkung in der weltgrößten Volkswirtschaft geben
wird. Daher werden die März-Daten zur US-Industrieproduktion an
diesem Nachmittag besonders in den Blick rücken.
Zudem schwebt über dem Markt die Sorge über eine weitere
Nahost-Eskalation, denn Israel will den iranischen Großangriff laut
Angaben der Militärführung des Landes nicht unbeantwortet lassen.
Man wäge die weiteren Schritte ab, hieß es. Bisher wurde allerdings
noch nicht über die Reaktion entschieden.
Unter den Einzelwerten legten Fresenius an der
Dax-Spitze um 3,4 Prozent zu. Der Klinikbetreiber und
Gesundheitskonzern gab am Vorabend die US-Markteinführung des
Biosimilars Tyenne bekannt. Dabei handelt es sich um ein
Nachahmerprodukt des zuvor patentgeschützten Antikörpers Tocilizumab
gegen verschiedene Autoimmunerkrankungen. Die Anteile des
Konsumgüter- und Klebstoffherstellers Beiersdorf
stiegen nach der Anhebung des Umsatzziels für 2024 um 1,7 Prozent.
Im MDax gewannen Nordex 0,4 Prozent. Der
Windkraftanlagenhersteller hatte am Morgen seine Auftragseingänge
für das erste Quartal bekannt gegeben.
Am Vorabend bereits hatte der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern
Drägerwerk Eckzahlen für sein erstes Quartal
veröffentlicht und zugleich die Jahresziele bestätigt. Analysten
lobten die Margenentwicklung. Die Aktien stiegen im SDax um 1,4
Prozent.
Weiter abwärts dagegen ging es mit rund 9 Prozent für Varta
. Die Papiere waren am Freitag bereits um mehr als 30
Prozent abgesackt und am Montag nochmals um weitere 8 Prozent. Der
Batteriehersteller hatte vor dem Wochenende das eigene
Umstrukturierungskonzept als unzureichend bezeichnet. Er braucht
erneut Geld.
Der Euro wurde am Nachmittag zu 1,0640 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
zuletzt am Montag auf 1,0656 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,43 Prozent am Vortag
auf 2,49 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,27
Prozent auf 124,72 Punkte. Der Bund-Future sank um
0,34 Prozent auf 131,46 Punkte./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0190 2024-04-16/14:36
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Autor: - dpa-AFX
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