Hintertür für Windows: Aus Russland gesteuerte Schadsoftware entdeckt |
17.04.2024 06:12:00 |
HELSINKI (dpa-AFX) - Das Sicherheitsunternehmen WithSecure hat eine
bislang unbekannte Schadsoftware entdeckt, die eine virtuelle
Hintertür in bestimmte Windows-Systeme einbaut und für Cyberangriffe
verwundbar macht. Die Schadsoftware mit dem Codenamen "Kapeka" könne
mit der russischen Bedrohungsgruppe "Sandworm" in Verbindung
gebracht werden, die von der Hauptdirektion des Generalstabs der
Streitkräfte der Russischen Föderation (GRU) betrieben werde,
erklärte das finnische Unternehmen. "Sandworm" sei vor allem für
seine zerstörerischen Angriffe gegen die Ukraine berüchtigt.
Die Erkenntnisse von WithSecure wurden von Microsoft
bestätigt. Beim US-Softwarekonzern wird die Schadsoftware unter dem
Namen "KnuckleTouch" geführt. Rüdiger Trost, Sicherheitsexperte bei
WithSecure, wertete die Entdeckung als "großen Schlag gegen
Russland, das diese der Hintertür in der Ukraine und in Osteuropa
eingesetzt hat."
"Mit der Aufdeckung fehlt dem russischen Geheimdienst nun eine
wichtige Hintertür, denn die jetzt eingerichteten Schlupflöcher
werden nun in kurzer Zeit gefunden und geschlossen." Russland
verliere damit an Schlagkraft im Cyberkrieg, der den konventionellen
Russland-Ukraine-Krieg begleite, sagte Trost.
Nach weiteren Angaben von WithSecure tarnt sich die Schadsoftware
als Erweiterung ("Add-in") für die Microsoft-Textverarbeitung Word.
Die Hintertür werde nicht massenhaft verbreitet, sondern sehr
zielgerichtet. "Bei der Kapeka-Backdoor (...) handelt es sich
vermutlich um ein maßgeschneidertes Tool, das bei Angriffen mit
begrenztem Umfang eingesetzt wird", sagte Mohammad Kazem Hassan
Nejad, Sicherheitsforscher bei WithSecure Intelligence. Das
Angriffswerkzeug sei seit Mitte 2022 in Osteuropa verwendet
worden./chd/DP/zb
ISIN US5949181045
AXC0022 2024-04-17/06:12
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Autor: - dpa-AFX
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