ROUNDUP: Adidas erhöht Prognose nach unerwartet gutem Quartal - Aktie springt an |
17.04.2024 12:09:00 |
HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Sportartikelhersteller Adidas
wird nach einem überraschend guten Start ins Jahr
optimistischer für 2024. So erwarten die Franken ein deutlich
höheres Betriebsergebnis als zunächst angenommen. Probleme sieht
Adidas dabei weiter auf der Währungsseite. Aus dem Verkauf der
Yeezy-Produkte des geschassten Rappers Kanye West zog Adidas im
ersten Quartal entgegen vorheriger Annahmen einen Millionengewinn.
Die Aktie legte daraufhin am Mittwoch einen Sprint hin und rannte
dem Dax davon.
Der Umsatz solle in diesem Jahr währungsbereinigt um einen mittleren
bis hohen einstelligen Prozentsatz wachsen, teilte das Unternehmen
am Dienstag nach Börsenschluss in Herzogenaurach mit. Beim
Betriebsergebnis rechnen die Franken jetzt mit 700 Millionen Euro.
Ursprünglich hatte Adidas ein Wachstum im mittleren einstelligen
Prozentbereich und ein operatives Ergebnis von 500 Millionen Euro in
Aussicht gestellt.
Am Aktienmarkt kletterte das Papier zwischenzeitlich um mehr als
acht Prozent und führte die Gewinnerliste im Dax an. Im laufenden
Jahr ist der Kurs um 18 Prozent gestiegen, in den vergangenen
Monaten sogar um rund ein Drittel. Damit steht die Aktie bei 218,50
Euro und hat rund die Hälfte ihrer Verluste seit dem Rekordhoch von
rund 336 Euro aus dem Sommer 2021 aufgeholt. Die Dreijahresbilanz
ist mit einem Minus von mehr als 20 Prozent aber immer noch negativ.
Die höheren Jahresprognosen belegten eine operative Stärke der Marke
Adidas, schrieb RBC-Analyst Piral Dadhania in einer ersten Reaktion.
Er rechne nun mit einem Umsatzwachstum im laufenden Jahr von zehn
Prozent, zuvor habe er ein Wachstum von acht Prozent prognostiziert.
Die höheren Prognosen wertete James Grzinic vom Investmenthaus
Jefferies nicht als Überraschung. Ein bislang vorsichtiger Ausblick
von Adidas habe eine "Auffrischung" gebraucht.
Bei den Eckdaten liege das um den Verkauf von Yeezy-Produkten
bereinigte operative Ergebnis rund 30 Prozent über ihrer Schätzung,
schrieb JPMorgan-Analystin Olivia Townsend. Verantwortlich dafür
seien eine moderat positive Umsatzüberraschung und vor allem die
erheblich besser als erwartet ausgefallene Bruttomarge. Ihre
Schätzungen für 2024 lägen dabei über den angehobenen
Unternehmenszielen.
Das erste Quartal des Sportartikelherstellers sei deutlich besser
als erwartet ausgefallen, notierte auch UBS-Analystin Zuzanna Pusz.
Dies bestätige die zunehmende Geschäftsdynamik. Adidas biete eine
der besten Wachstumsstories in der Branche. Aneesha Sherman von
Bernstein hält die neue Jahresprognose weiterhin für konservativ.
Sie liege immer noch unter dem Analystenschnitt. Die Analystin geht
weiter von einer stetigen Erholung bei Adidas aus.
Adidas geht eigenen Angaben zufolge weiter davon aus, dass
ungünstige Währungseffekte die Profitabilität im laufenden Jahr
erheblich belasten werden. Diese Effekte würden sich voraussichtlich
sowohl auf den ausgewiesenen Umsatz als auch auf die Entwicklung der
Bruttomarge negativ auswirken, hieß es.
Im ersten Quartal stieg der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen um
vier Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag
das Plus bei acht Prozent. Die Bruttomarge legte um 6,4
Prozentpunkte auf 51,2 Prozent zu. Das Betriebsergebnis legte von 60
Millionen auf 336 Millionen Euro zu.
Dabei steuerte der jüngste Verkauf von Yeezy-Produkten einen Erlös
von rund 150 Millionen sowie ein Betriebsergebnis von rund 50
Millionen Euro bei, wie Adidas weiter mitteilte. In seiner
Jahresprognose geht das Management davon aus, dass der Verkauf der
verbleibenden Bestände im Jahresverlauf im Durchschnitt
kostendeckend erfolgen wird. Dies würde zu einem weiteren Umsatz von
rund 200 Millionen Euro ohne zusätzlichen Gewinnbeitrag führen.
Nach rassistischen und sexistischen Äußerungen des Rappers Kanye
West hatte Adidas die Zusammenarbeit Ende 2022 aufgekündigt und 2023
mit dem Verkauf der zuvor höchst erfolgreichen Produkte begonnen.
Die Turbulenzen hatten das vergangene Geschäftsjahr neben anderen
Faktoren erheblich belastet. So war das Betriebsergebnis 2023 auf
268 Millionen Euro eingebrochen./nas/stw/he/mis
ISIN DE000A1EWWW0
AXC0157 2024-04-17/12:09
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Autor: - dpa-AFX
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