Bündnis fordert gerechte Kostenaufteilung bei Wohnungssanierungen |
17.04.2024 13:04:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und
der Deutsche Mieterbund fordern eine gerechtere Kostenverteilung bei
energetischen Modernisierungen von Mietwohnungen. "Klimaschutz im
Gebäudesektor muss gelingen und zwar sozial gerecht", sagte
BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock am Mittwoch.
Die beiden Verbände wollen dafür die sogenannte
Modernisierungsumlage von acht auf einheitlich drei Prozent
absenken, um Mieterinnen und Mieter vor zu hohen Mietsteigerungen
nach Wohnungssanierungen zu schützen. Die Umlage ist der Anteil an
Investitionen, der von Vermietern im Jahr auf die Mieter umgelegt
werden darf.
Gleichzeitig soll die Förderung von Sanierungen für Vermieter erhöht
werden, um mehr Anreize für tiefergehende klimafreundliche
Modernisierungen zu schaffen, schlagen BUND und Mieterbund vor. Das
staatliche Fördergeld sollen Vermieter im Gegenzug für die
abgesenkte Modernisierungsumlage behalten dürfen.
Höhere Mieten durch Modernisierungsumlage
Die Modernisierungsumlage liegt bei acht Prozent. Wird bei einem
Heizungstausch eine Förderung in Anspruch genommen, dürfen zehn
Prozent der Kosten auf die Mieter umgelegt werden. Das führe dazu,
dass die Kaltmieten stiegen, was vor allem ein Problem für
einkommensschwächere Mieter sei, sagte Melanie Weber-Moritz,
Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbunds. Bei energetischen
Modernisierungen zahlten Mieter im Moment die Hauptlast. Die
Bundesregierung müsse das ändern.
Die Forderung beruht auf dem Drittelmodell, das eine gerechtere
Kostenverteilung zwischen Vermietern, Mietern und öffentlicher Hand
bieten soll. Der BUND und der Mieterbund gaben für die Berechnung
dieses Modells eine Studie beim Heidelberger Ifeu-Institut in
Auftrag. "Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass eine Absenkung
der Modernisierungsumlage auf drei Prozent für eine
sozialverträgliche Sanierung notwendig ist", betonte Weber-Moritz.
Die Studie habe gezeigt, dass energetische Sanierungen für Mieter
mit dem Drittelmodell warmmietenneutral blieben, erklärte Peter
Mellwig vom Ifeu-Institut. Auf welche Kosten das staatliche
Förderprogramm hinauslaufen würde, wurde nicht errechnet./pul/DP/nas
ISIN DE000A0HN5C6 DE000LEG1110 DE000A1ML7J1
AXC0174 2024-04-17/13:04
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Autor: - dpa-AFX
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