ROUNUP: E-Rezept-Werbung drückt auf Gewinnmarge der Online-Apotheke Redcare |
25.04.2024 12:01:00 |
SEVENUM (dpa-AFX) - Die Online-Apotheke Redcare sieht
sich nach starken Zuwächsen im ersten Quartal auf Kurs zu ihren
Jahreszielen. Die im MDax notierte Konkurrentin von
DocMorris steigerte laut einer Mitteilung vom
Donnerstag das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von Januar bis Ende März im
Jahresvergleich um rund ein Drittel auf 11,7 Millionen Euro. Das ist
allerdings weniger als von Analysten im Durchschnitt erwartet. So
steckte das Unternehmen mehr Geld in Werbung rund um das
elektronische Rezept in Deutschland, das ein Geschäftstreiber ist.
Die Aktie geriet unter Druck.
Das Papier fiel zwischenzeitliche auf ein Tief seit Mitte März.
Zuletzt notierte es mit 131,40 Euro noch knapp drei Prozent im
Minus. Bis Anfang April hatten die Anteilsscheine ihre schwungvolle
Erholung des vergangenen Jahres fortgesetzt - mit einem Zwischenhoch
von 153 Euro hatten sich die Kursgewinne seit Ende 2022 auf rund 250
Prozent belaufen.
Treiber war vor allem die Hoffnung auf starke Geschäfte nach der
Einführung des E-Rezeptes in Deutschland. Allerdings muss das
Unternehmen nun Geld in Werbung stecken, denn Konkurrenten wie
DocMorris schlafen nicht.
Unter dem Strich stand im ersten Quartal mit 7,8 Millionen Euro
abermals ein Minus - nach einem Verlust von 10,2 Millionen vor einem
Jahr. Der Umsatz stieg - vor allem dank einer Übernahme - wie
bereits seit Anfang April bekannt um rund die Hälfte auf 560
Millionen Euro. Ohne die Übernahme von MediService stieg der Umsatz
um knapp 19 Prozent. Der Konzernerlös mit rezeptfreien Produkten
(Non-Rx) kletterte dabei um ein Fünftel auf 404 Millionen Euro nach
oben.
Im Gesamtjahr will Redcare weiterhin ein Umsatzwachstum um 30 bis 40
Prozent auf 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro erreichen. Von den Erlösen
sollen 2 bis 4 Prozent als um Sondereffekte bereinigter operativer
Gewinn hängen bleiben.
Rückenwind dürfte auch das Geschäft mit rezeptpflichtigen
Medikamenten liefern. Zuletzt hatte Redcare grünes Licht für ihre
digitale Einlösemethode von rezeptpflichtigen Mitteln erhalten.
Analyst Michael Heider von Warburg Research sieht Redcare weiterhin
gut aufgestellt, um vom E-Rezept zu profitieren. Allerdings müsse
nun abgewartet werden, wie schnell Patienten die neue
Einlösemöglichkeit nutzten. Daher können sich die kurzfristigen
Erwartungen mancher Anleger an Redcare als zu hoch
erweisen./mis/mne/jha/
ISIN NL0012044747
AXC0221 2024-04-25/12:01
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Autor: - dpa-AFX
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