ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Weitere Verluste - Zinssorgen und Salesforce |
30.05.2024 22:24:00 |
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Donnerstag weitere
Verluste erlitten. Auch schwache Wachstumsdaten aus der weltgrößten
Volkswirtschaft konnten die anhaltenden Sorgen wegen wohl noch
länger hoher Zinsen nicht beschwichtigen. Dazu drückte ein
enttäuschender Ausblick von Salesforce insbesondere
im Leitindex Dow Jones Industrial, auf die Stimmung.
Der Dow ging 0,86 Prozent tiefer bei 38 111,48 Punkten aus dem
Handel. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,60
Prozent auf 5235,48 Punkte bergab. Der technologielastige
Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 1,06 Prozent auf 18
538,66 Punkte nach.
Nach zwischenzeitlichen Problemen bei der Aktualisierung von
Indexständen und Kursveränderungen der Dow-Jones- sowie der
S&P-Indizes funktionierte die Kursversorgung wieder. Die
Nasdaq-Indizes und die Kurse von Einzelwerten waren von den
Problemen nicht betroffen gewesen.
Zunehmende Zweifel an einer baldigen geldpolitischen Lockerung durch
die US-Notenbank Fed haben die Anleiherenditen in dieser Woche in
die Höhe getrieben. Hintergrund ist die immer noch hartnäckige
Inflation. Anhaltend hohe Leitzinsen halten auch die Kreditkosten
hoch und haben so das Zeug, die wirtschaftlichen Aktivitäten stark
zu dämpfen.
Dies belegte auch das Wachstum der US-Wirtschaft im ersten Quartal,
das schwächer ausfiel als bisher bekannt. Die Dynamik gegenüber dem
Vorquartal nahm spürbar ab. Allerdings wurde der PCE-Deflator - eine
für die Fed wichtige Inflationskennziffer - nur geringfügig nach
unten revidiert und belegt immer noch den stärksten Preisdruck seit
einem Jahr. Damit dürften die Daten den Währungshütern kaum ein
Argument für die am Markt erhoffte, baldige Zinssenkung liefern.
Ähnliches gilt für die wöchentlichen Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe. Diese stiegen zwar etwas stärker als
prognostiziert, auch der Vorwochenwert wurde ein wenig nach oben
revidiert. Doch die Anträge bewegen sich weiter auf einem niedrigen
Niveau, was für einen anhaltend robusten Arbeitsmarkt spricht. Der
überraschend deutliche Rückgang der noch nicht ganz abgeschlossenen
Hausverkäufe im April konnte den Aktienkursen ebenfalls keine
positiven Impulse geben.
Unter den Einzelwerten stach der Softwarekonzern Salesforce mit
einem enttäuschenden Umsatzausblick auf das laufende Quartal heraus.
Der kräftige Anstieg der Erlöse zum Jahresbeginn konnte das nicht
kompensieren. Die Aktien setzten ihre Talfahrt fort. Sie sackten am
Dow-Ende um knapp 20 Prozent ab und erreichten damit den niedrigsten
Stand seit November.
Der Einzelhändler Kohl?s schockte die Anleger mit
einem enttäuschenden Zwischenbericht und einer gesenkten Prognose
für 2024 ebenfalls: Die Anteilscheine rauschten um fast ein Viertel
in die Tiefe. Auch das Technologieunternehmen Agilent Technologies
sorgte mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung für lange
Gesichter bei den Aktionären, wie der Kursrutsch von 9,7 Prozent
zeigte.
Mehrere Unternehmen konnten mit ihrer Geschäftsentwicklung aber auch
positiv überraschen. So sprangen die Papiere von Foot Locker
um 15 Prozent hoch, nachdem die Sporthandelskette mit
ihren Quartalszahlen die Erwartungen vor allem mit Blick auf das
Ergebnis übertroffen hatte.
Beim Sandalenhersteller Birkenstock hatten die
Anleger nach einem starken Quartal sowie einer Anhebung der
Umsatzprognose ebenfalls Grund zur Freude: Die in New York
gelisteten Anteilscheine zogen um 11,7 Prozent an und erreichten ein
Rekordhoch.
Der Elektronikhändler Best Buy überzeugte mit einer
überraschend guten Entwicklung seiner Profitabilität, wie der
Anstieg der Aktien um 13,4 Prozent zeigte. Eine positive
Umsatzüberraschung verhalf dem Informationstechnologieunternehmen HP
zu einem Kurssprung von 17 Prozent.
Der Euro hielt sich nach den US-Daten über der Marke
von 1,08 Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0830
Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf
1,0815 US-Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9246 Euro
gekostet.
US-Staatsanleihen legten zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige
Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,46 Prozent auf 108,27 Punkte. Im
Gegenzug sank die Rendite zehnjähriger Staatspapiere auf 4,55
Prozent./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0189 2024-05-30/22:24
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Autor: - dpa-AFX
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