Aktien Europa: Deutliche Abgaben - französische Aktien besonders schwach |
14.06.2024 12:04:00 |
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben vor Beginn
der Fußball-Europameisterschaften alles andere als feierliche Töne
angeschlagen. Trotz ordentlicher Vorgaben der Wall Street ging es am
späten Freitagvormittag deutlich nach unten. So verlor der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 1,36
Prozent auf 4968,17 Punkte.
Der britische FTSE 100 hielt sich dabei mit 0,19
Prozent auf 8148,23 Punkte noch recht gut, während es mit dem
französischen Cac 40 um mehr als zwei Prozent auf
7544,60 Punkte nach unten ging. Die Jahresgewinne 2024 sind damit
wieder dahin für der Cac.
Die politische Unsicherheit in der zweitgrößten Volkswirtschaft der
EU führe dazu, dass Investoren derzeit die Finger von französischen
Aktien ließen, merkte Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades
dazu an.
Hinzu kommen die Spannungen mit China. "Der Schreck über einen
potenziellen Handelsstreit zwischen der EWU und China scheint bei
den Investoren tief zu sitzen", betonte Marktexperte Andreas Lipkow.
Auch erneut gute Vorgaben aus dem US-Technologiebereich änderten
daher nichts an der Marktschwäche - zumal die luftigen Höhen einiger
US-Werte die Korrekturrisiken nicht gerade senken. "Noch hält die
beinahe im Wochentakt neu entfachte Fantasie beim Thema Künstliche
Intelligenz die Kauflaune hoch, aber wenn irgendwann alle zu einer
Tür rauswollen, könnte es ganz schnell abwärts gehen", stelle
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets mit Blick
auf die US-Technologiewerte fest.
Angesichts der Sorgen um einen Handelsstreit mit China überraschten
die anhaltenden Abgaben der Autowerte nicht. "Aber auch bei den
anderen zyklischen Branchen und Sektoren werden am Freitag erneut
Bestände abgebaut", so Marktexperte Lipkow. Verluste verzeichneten
unter anderem Industrietitel und der Bausektor. Im Bankensektor
belasteten unterdessen die Abgaben der hier stark vertretenen
französischen Werte. So fielen Societe Generale um
fast fünf Prozent, während BNP Paribas um 3,6 Prozent
nachgaben.
Auch Technologiewerte vermochten sich dem Abwärtssog trotz guter
Zahlen des US-Softwareanbieters Adobe nicht zu
entziehen. Immerhin hielten sich die Schwergewichte ASML
und SAP mit moderaten Abschlägen
einigermaßen. Stark entwickelte sich dagegen ein kleinerer Wert, der
in dieser Wochen für Schlagzeilen gesorgt hatte. Aktien des
angeschlagenen französischen IT-Dienstleisters Atos
gewannen zuletzt 17,5 Prozent, nachdem sie am Donnerstag noch neue
Rekordtiefs markiert hatten. Der Kurs reagierte damit auf die
Meldung, dass die französische Regierung angeboten hat,
Unternehmensteile im Wert von rund 700 Millionen Euro zu kaufen.
Derzeit laufen dazu noch Gespräche./mf/mis
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
AXC0103 2024-06-14/12:04
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Autor: - dpa-AFX
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