Aktien Frankfurt: Dax gibt nach drei Gewinntagen wieder nach |
15.07.2024 14:51:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zuletzt drei Gewinntagen treten die
Anleger am Montag bei deutschen Aktien auf die Bremse. Am Hoch seit
Anfang Juni fehlten die Anschlusskäufe, um dem Dax
weiter nach oben zu verhelfen. Während der Leitindex am Nachmittag
0,51 Prozent auf 18.652 Zähler verlor, sank der MDax
um 0,77 Prozent auf 25.705 Punkte. Auf Eurozonen-Ebene gab der
Leitindex EuroStoxx um ein halbes Prozent nach.
Am Freitag hatte der Dax den seit Mitte Mai gültigen Korrekturtrend
gebrochen. Charttechnisch sehen Börsianer den Weg zu der damals
aufgestellten Bestmarke von 18.892 Punkten wieder geebnet. Laut den
Experten der Berenberg Bank bestätigen starke erste Juli-Wochen die
übliche Saisonalität. Als nächsten Test verweisen sie auf die
Berichtssaison, die in den kommenden Tagen in den Fokus der Anleger
rückt. "Hier liegt die Messlatte für positive Überraschungen recht
hoch", heißt es im Märkte-Monitor der Privatbank.
Verarbeiten müssen die Anleger am Montag den Anschlag auf den
amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump. "Der Wahlkampf in den
USA dürfte mit dem Attentat in die heiße Phase treten und es ist
davon auszugehen, dass Trump den Vorfall für sich zu nutzen weiß und
politisches Kapital daraus schlagen wird", schreibt am Morgen die
Helaba. "Es klingt paradox, aber der Trump-Trade an der Börse lebt
wieder auf", sagte der Marktbeobachter Jürgen Molnar vom Broker
RoboMarkets. Anders als in Europa wird deshalb an den US-Börsen mit
einem freundlichen Handelsstart gerechnet.
Infolge der Ereignisse in den USA waren europäische Rüstungswerte
wieder gefragt, wie Kursgewinne zwischen 1,4 und 1,8 Prozent bei
Rheinmetall , Hensoldt oder Renk
zeigen. Dabei wirkten sich die Sorgen um Trumps
Haltung im Ukraine-Krieg und die künftige Rolle der USA innerhalb
des Verteidigungsbündnisses Nato aus.
Umgekehrt ging es für Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren
Energien begab, weil Trump seinen Fokus bei einer Wiederwahl wohl
stärker auf fossile Energieträger als auf saubere Energiequellen
legen würde. Das getrübte Stimmungsbild zeigte sich im Dax etwa bei
den Aktien von RWE und Siemens Energy
mit Abgaben von bis zu 3,2 Prozent.
Beim Windkraft-Spezialisten Nordex kam es nach
zuletzt besonders gutem Lauf außerdem zu Gewinnmitnahmen. Nachdem
bekannt wurde, dass der Turbinenhersteller im zweiten Quartal
weniger Aufträge erhalten hat als ein Jahr zuvor, sank der Kurs um
vier Prozent. Da half es auch wenig, dass die US-Bank Citigroup die
Auftragszahlen als besser als befürchtet bezeichnete.
Einen Kurseinbruch um 34 Prozent gab es bei den Baywa
-Aktien, weil das Agrarhandels- und Energieunternehmen
wegen erdrückender Schuldenlast die Notwendigkeit sieht, einen
Sanierungsgutachter an Bord zu holen. Das Gutachten soll die
"angespannte Finanzierungslage" verbessern, wurde am Freitagabend
nach Börsenschluss mitgeteilt.
Mit zwei Prozent verbuchte die Lufthansa noch relativ
große Kursverluste wegen einer Verkaufsempfehlung des
Stifel-Analysten Johannes Braun. Er verwies auf komplexe Probleme
der Fluggesellschaft, die wohl ein schwaches zweites Halbjahr nach
sich zögen. So gebe es etwa zu viel ineffizientes Kapazitätswachstum
und nicht wettbewerbsfähige Kostenstrukturen.
Aktien von Hugo Boss gerieten mit einem Abschlag von
2,9 Prozent branchenbedingt in den Abwärtssog von Swatch
. Enttäuschende Geschäftszahlen des Schweizer
Uhrenkonzerns prägten gemeinsam mit einer gestrichenen Dividende des
Londoner Modehauses Burberry europaweit das
Branchenbild im Luxusgüterbereich.
Am Devisenmarkt schaffte es der Kurs des Euro mit
zuletzt 1,0904 US-Dollar knapp über die Marke von 1,09 Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0890
Dollar festgesetzt.
Am Anleihenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,53 Prozent am Freitag
auf 2,49 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13
Prozent auf 124,65 Punkte. Der Bund-Future gab um
0,08 Prozent auf 131,71 Punkte nach./tih/jha/
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0169 2024-07-15/14:51
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Autor: - dpa-AFX
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