ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dämpfer für den Dax nach Gewinnserie |
15.07.2024 18:09:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zuletzt drei Gewinntagen in Folge haben
die Anleger bei deutschen Aktien zum Wochenstart auf die Bremse
getreten. Der Dax weitete seine Anfangsverluste am
Montagnachmittag noch aus, obwohl die Wall Street mit klaren
Gewinnen und weiteren Rekordhochs eröffnete. Letztlich verlor der
Leitindex fast auf seinem Tagestief 0,84 Prozent auf 18.590,89
Zähler, nachdem er in der Vorwoche um rund anderthalb Prozent
gestiegen war. Der MDax schloss am Montag 0,83
Prozent tiefer bei 25.688,25 Punkten.
Charttechnisch sehen Börsianer den Weg zu der Mitte Mai
aufgestellten Bestmarke von 18.892 Punkten wieder geebnet. Laut den
Experten der Berenberg Bank bestätigen starke erste Juli-Wochen die
übliche Saisonalität. Als nächsten Test verweisen sie auf die
Berichtssaison, die in den kommenden Tagen in den Fokus der Anleger
rücke. "Hier liegt die Messlatte für positive Überraschungen recht
hoch."
Auch europaweit ging es zum Wochenauftakt abwärts. So fiel der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 1,2 Prozent auf
4983 Punkte. Die Länderbörsen in Paris und London gingen ebenfalls
mit klar negativen Vorzeichen aus dem Handel. Dagegen erklomm der
US-Leitindex Dow Jones Industrial einen Höchststand
und notierte zum Börsenschluss in Europa rund 0,8 Prozent über dem
Vortagesschluss.
Verarbeiten mussten die Anleger am Montag den Anschlag auf den
Ex-US-Präsidenten Donald Trump. "Der Wahlkampf in den Vereinigten
Staaten dürfte mit dem Attentat in die heiße Phase treten und es ist
davon auszugehen, dass Trump den Vorfall für sich zu nutzen weiß und
politisches Kapital daraus schlagen wird", hieß es von Helaba. "Es
klingt paradox, aber der Trump-Trade an der Börse lebt wieder auf",
bemerkte Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.
Infolge der Ereignisse in den USA waren europäische Rüstungswerte
wieder gefragt, wie Kursgewinne zwischen 1,3 und 4,4 Prozent bei
Rheinmetall , Hensoldt und Renk
zeigten. Dabei wirkten sich die Sorgen um Trumps
Haltung im Ukraine-Krieg und die künftige Rolle der USA innerhalb
des Verteidigungsbündnisses Nato aus.
Umgekehrt ging es für Aktien aus dem Bereich der Alternativen
Energien begab, weil Trump seinen Fokus bei einer Wiederwahl wohl
stärker auf fossile Energieträger als auf saubere Energiequellen
legen würde. Das getrübte Stimmungsbild zeigte sich im Dax etwa bei
den Aktien von RWE und Siemens Energy
mit Abgaben von bis zu knapp fünf Prozent.
Beim Windkraft-Spezialisten Nordex kam es nach einem
zuletzt besonders guten Lauf zu Gewinnmitnahmen. Nachdem bekannt
wurde, dass der Turbinenhersteller im zweiten Quartal weniger
Aufträge erhalten hat als ein Jahr zuvor, sank der Kurs um 4,6
Prozent. Da half es auch wenig, dass die US-Bank Citigroup die
Auftragszahlen besser als befürchtet fand.
Einen Kurseinbruch von mehr als 28 Prozent verbuchten die Baywa
-Aktien, nachdem das Agrarhandels- und
Energieunternehmen wegen einer erdrückenden Schuldenlast die
Notwendigkeit sieht, einen Sanierungsgutachter an Bord zu holen.
Dieses soll helfen, die "angespannte Finanzierungslage" verbessern.
Aktien von Hugo Boss gerieten mit einem Abschlag von
2,9 Prozent branchenbedingt in den Abwärtssog von Swatch
. Enttäuschende Geschäftszahlen des schweizerischen
Uhrenkonzerns prägten gemeinsam mit einer gestrichenen Dividende des
Londoner Modehauses Burberry europaweit das
Branchenbild im Luxusgüterbereich.
Am Devisenmarkt hielt sich der Kurs des Euro mit
zuletzt 1,0911 US-Dollar knapp über der Marke von 1,09 Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf
1,0907 Dollar festgesetzt.
Am Anleihenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,53 Prozent am Freitag
auf 2,49 Prozent. Der Rentenindex Rex gewann 0,13
Prozent auf 124,65 Punkte. Der Bund-Future stieg um
0,14 Prozent auf 132,00 Punkte./edh/he
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0225 2024-07-15/18:09
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Autor: - dpa-AFX
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