ROUNDUP/Scheinwerferspezialist Hella wird vorsichtiger: Automarkt eingetrübt |
23.07.2024 10:11:00 |
LIPPSTADT (dpa-AFX) - Der Scheinwerferspezialist Hella
hat sich im ersten Halbjahr in einem stagnierenden
Automobilumfeld etwas besser entwickelt als vor einem Jahr. Umsatz
und operatives Ergebnis legten leicht zu. "Vor allem im zweiten
Quartal hat sich der Automobilmarkt weiter eingetrübt und nicht die
Produktionsvolumina erreicht, die ursprünglich für diesen Zeitraum
prognostiziert worden sind", sagte Bernard Schäferbarthold,
Vorsitzender der Geschäftsführung am Dienstag laut einer Mitteilung.
Die Marktbedingungen blieben weiterhin anspruchsvoll.
Der Automobilzulieferer bestätigte daher zwar grundsätzlich die
Prognosen für das laufende Jahr. So soll der währungs- und
portfoliobereinigten Umsatz zwischen 8,1 und 8,6 Milliarden Euro
liegen, die operative Marge zwischen 6,0 und 7,0 Prozent betragen.
Allerdings erwartet Hella dabei nun jeweils Werte in der unteren
Hälfte der Spanne. Die Aktie gab im frühen Handel zunächst leicht
nach.
Im ersten Halbjahr kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 0,9
Prozent auf gut 4 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte
betrug das Plus 1,6 Prozent. Getragen wurde das Wachstum von der
Sparte mit Lichtprodukten - was allerdings maßgeblich der
vollumfänglichen Berücksichtigung eines chinesischen
Gemeinschaftsunternehmens zu verdanken war.
Das operative Ergebnis legte in den ersten sechs Monaten um 1,4
Prozent auf 248 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge
verbesserte sich leicht von 6,1 auf 6,2 Prozent. Nach Steuern stieg
der Gewinn dank Buchgewinne aus der Veräußerung von Geschäften um
fast die Hälfte auf 242 Millionen Euro.
Im zweiten Halbjahr dürften sich zum einen die globalen
Produktionsvolumina schlechter entwickeln als noch vor einigen
Monaten angenommen, sagte der Hella-Chef. Zum anderen sollten die
Auswirkungen aus dem Kundenmix, vor allem in China, sowie langsamer
als erwartet anlaufende Serienprojekte bei einzelnen
Kundenprogrammen weiter anhalten.
Aufgrund des weiter steigenden Kosten- und Wettbewerbsdrucks hatte
Hella im Februar ein Sparprogramm vor allem in Europa aufgelegt. Mit
diesem will der Scheinwerfer-Spezialist die Kosten bis Ende 2028
jährlich um brutto 400 Millionen Euro senken. Rund zwei Drittel der
Einsparungen strebt das Unternehmen vor allem über geringere
Produktkosten, operative Verbesserungen sowie verkürzte
Entwicklungszyklen und vereinfachte Prozessen an - etwa durch die
Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Das weitere Drittel der
Einsparungen soll vor allem durch den Abbau von Überkapazitäten
sowie die Verlagerung und Bündelung von Tätigkeiten im globalen
Netzwerk realisiert werden.
Hella gehört seit Anfang 2022 zum französischen Autozulieferer
Forvia (ehemals Faurecia). Dieser hält fast 82
Prozent der gelisteten Anteile des zuletzt mit rund neun Milliarden
Euro bewerteten Unternehmens. Der vom US-Milliardär Paul Singer
kontrollierte Hedgefonds Elliott kommt auf knapp zehn Prozent der
Anteile./mne/nas
ISIN FR0000121147 DE000A13SX22
AXC0091 2024-07-23/10:11
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Autor: - dpa-AFX
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