AKTIE IM FOKUS: Baywa setzen Talfahrt fort -Tiefster Stand seit 2003 |
24.07.2024 15:42:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Unverminderte Sorgen über die Zukunft der in
Finanznot geratenen Baywa haben die Aktie des
Agrarhandels- und Energieunternehmens am Mittwoch auf den tiefsten
Stand seit über 20 Jahren gedrückt. Die Papiere büßten bis zu zehn
Prozent auf 9,50 Euro ein. Am Nachmittag gaben sie am SDax-Ende
9,2 Prozent auf 9,63 Euro ab. Damit bahnt sich der
achte Verlusttag in Folge an. Der Kurs ist damit zurück auf dem
Stand vom Herbst 2003.
Auslöser der jüngsten, besonders steilen Talfahrt war eine
Unternehmensmitteilung am Abend des 12. Juli gewesen. Da hatten die
Münchener wegen ihrer prekären Finanzlage bekannt gegeben, einen
Sanierungsgutachter beauftragt zu haben. Die Analysten von Warburg
Research und der Privatbank Metzler reagierten darauf mit
Bewertungsaussetzungen. Schließlich bestimmt seither nicht mehr das
operative Geschäft den Kurs, sondern Restrukturierungsnachrichten.
Es müsse nun eine rasche Lösung gefunden werden, Baywa Zeit für
einen Verkauf des Geschäfts mit Alternativen Energien (Baywa r.e.)
verschaffe, schrieb nun Analyst Rene Rückert von der Baader Bank.
Das wäre ein erster Befreiungsschlag. "Eine Teilveräußerung von
Baywa r.e., kombiniert mit einem Börsengang 2025/26, würde Baywas
Verschuldungsproblem aus unserer Sicht lösen", sagte er und wies auf
einen Bericht in der "Wirtschaftswoche" am Vortag hin.
Dort hatte es geheißen, Baywa könnte weitere Anteile an der Tochter
Baywa r.e. verkaufen. Zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen
hätten berichtet, dass die schweizerische Investmentgesellschaft
Energy Infrastructure Partners (EIP) weitere Anteile an Baywa r.e.
übernehmen wolle. Die Rede sei von 20 bis 30 Prozent. Auf Nachfrage
hätten sich aber weder EIP noch Baywa dazu geäußert, ob
Verkaufsgespräche wieder aufgenommen würden.
Aktuell sieht Baader-Bank-Analyst Rückert Baywa in einer ernsten
finanziellen Situation, mit einer "enormen Bilanzverschuldung, einem
negativen freien Barmittelzufluss und vervielfachten Finanzkosten
gegenüber 2021/22". Vor allem die Tochter, in der das
Alternative-Energien-Geschäft gebündelt ist, sei das Sorgenkind des
Konzerns. "Das Projektgeschäft ist kosten- und zeitintensiv. Das
Segment ist in Zeiten niedriger Zinsen mit viel Fremdkapital stark
gewachsen, leidet nun aber unter gestiegenen Zinsen und dem
Preisverfall bei Solarmodulen."
Die Baywa-Aktie hatte sich daher bereits vor der Ankündigung des
Sanierungsgutachtens auf Talfahrt befunden. Seit dem Rekordhoch von
49,20 Euro im November 2022 summieren sich die Verluste inzwischen
auf 80 Prozent. Der Börsenwert liegt jetzt nur noch bei 370
Millionen Euro. Im Herbst 2022 waren es rund 1,7 Milliarden Euro
gewesen./ck/ngu/he
ISIN DE0005194062
AXC0228 2024-07-24/15:42
|
Autor: - dpa-AFX
|
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 18.301,90 | -274,60 | -1,48% |
TecDax | 3.225,77 | -43,39 | -1,33% |
MDAX | 25.046,52 | -311,45 | -1,23% |
Dow Jones (EOD) | 40.345,41 | -410,34 | -1,01% |
Nasdaq 100 | 18.421,31 | -509,02 | -2,69% |
S & P 500 (EOD) | 5.408,42 | -94,99 | -1,73% |
SMI | 11.908,24 | -123,10 | -1,02% |
|
EUR/US$ | 1,1085 | -0,00 | -0,22% |
EUR/Yen | 158,3068 | -0,94 | -0,59% |
EUR/CHF | 0,9361 | -0,00 | -0,24% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8434 | 0,00 | 0,05% |
Yen/US$ | 0,0070 | 0,00 | 0,77% |
CHF/US$ | 1,1860 | 0,00 | 0,08% |
|
baha Brent Indication | 71,52 | -0,90 | -1,25% |
Gold | 2.507,24 | -8,36 | -0,33% |
Silber | 28,89 | 0,17 | 0,58% |
Platin | 937,60 | 5,19 | 0,56% |
|
|
|