ROUNDUP: Kering stimmt auf weiteren Gewinneinbruch ein - Gucci erneut schwach |
25.07.2024 11:45:00 |
PARIS (dpa-AFX) - Der Modekonzern Kering rechnet
wegen der Konsumflaute und Sanierungsbemühungen bei seiner
wichtigsten Marke Gucci mit einem weiteren deutlichen
Gewinneinbruch. Der operative Gewinn im zweiten Halbjahr dürfte
gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 30 Prozent fallen, wie der
Konkurrent von LVMH am Mittwochabend in Paris
mitteilte. Der Aktienkurs brach am Donnerstag auf ein Tief seit 2017
ein.
Viele Analysten senkten ihre Gewinnwartungen angesichts der
verhaltenen Prognose fürs zweite Halbjahr von Kering. Der
prognostizierte Rückgang falle deutlicher als von ihr und vom Markt
erwartet, schrieb etwa Analystin Louise Singlehurst von der
Investmentbank Goldman Sachs in einer ersten Einschätzung. Die
Neuausrichtung von Gucci brauche offenbar noch mehr Zeit. Derzeit
sei nicht abzuschätzen, wann sich die Gewinne erholten.
Seit Monaten leidet die Luxusmodebranche unter der schwachen
Nachfrage. Insbesondere in Asien gestalten sich die Geschäfte für
die Konzerne momentan schwierig, weil dort viele Reiche die
Wirtschaftsflaute in der Volksrepublik China zu spüren bekommen. Und
auch in anderen Regionen hat sich der Nachfrage-Boom aus der Zeit
nach der Corona-Pandemie mittlerweile abgekühlt.
Im ersten Halbjahr sank der Umsatz von Kering im Jahresvergleich um
11 Prozent auf rund neun Milliarden Euro ein. Dabei ließ die mit
Abstand wichtigste Marke Gucci mit einem Erlösminus von rund einem
Fünftel kräftig Federn, aber auch Yves Saint Laurent stand unter
Druck. Zuwächse verzeichnete das Brillen-Geschäft.
Der operative Gewinn von Kering brach der sechs Monate bis Ende Juni
um 42 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro ein. Unter dem Strich
halbierte sich der Gewinn in etwa auf 878 Millionen Euro.
Damit schnitt Kering abermals deutlich schlechter ab als Konkurrent
LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton). Dessen Umsatz
hatte sich im ersten Halbjahr mit 42,2 Milliarden Euro fast stabil
gehalten; und das Minus des operativen Gewinns war mit 8 Prozent auf
11,6 Milliarden Euro deutlich geringer. Der Handtaschenkonzern
Hermes legt an diesem Donnerstag seine Ergebnisse für
das erste Halbjahr vor.
Für die Kering-Aktien ging es am Donnerstag bis auf fast 270 Euro
nach unten. Bis zum späten Vormittag verringerte sich das Minus
etwas auf acht Prozent bei einem Kurs von rund 276 Euro. Allein 2024
haben die Aktien aber 30 Prozent verloren und damit deutlich mehr
als LVMH, der seit dem Jahreswechsel elf Prozent Börsenwert
eingebüßt hat.
An der Börse ist LVMH auch deutlich mehr wert als Kering. Mit einer
Marktkapitalisierung von rund 330 Milliarden Euro ist LVMH hinter
dem Chipindustrieausrüster ASML der zweitwertvollste Konzern im
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50. Kering bringt nach dem aktuellen
Kursrutsch gut 33 Milliarden Euro auf die Börsenwaage./mis/ngu/zb
ISIN FR0000121485 FR0000121014
AXC0197 2024-07-25/11:45
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Autor: - dpa-AFX
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