Devisen Wien (Nachmittag) - Euro stabil, Yen setzt Höhenflug fort / Japanische Währung profitiert von der Erwartung einer sinkenden Zinsdifferenz zwischen den USA und Japan - Euro wenig bewegt bei 1,0847 Dollar |
25.07.2024 15:22:00 |
Der Euro/Dollar-Kurs hat sich am
Donnerstagnachmittag nur wenig bewegt. Gegen 15.10 Uhr hielt der
Euro bei 1,0847 Dollar. Die am Nachmittag gemeldeten Daten zum
US-Wirtschaftswachstum und -Arbeitsmarkt waren besser als erwartet
ausgefallen, wirkten sich aber nicht nachhaltig im Devisenhandel
aus.
Der japanische Yen hat am Berichtstag seinen jüngsten Höhenflug
fortgesetzt. Er profitiert laut Experten von der Erwartung, dass die
Zinsdifferenz zwischen den USA und Japan kleiner werden könnte. Der
US-Dollar sank im Gegenzug auf 152,28 Yen. Niedriger hat der Dollar
zuletzt Anfang Mai notiert. Am 11. Juli war der Dollar noch bis auf
161,95 Yen gestiegen. Dies war der höchste Dollar-Stand seit Mitte
der 1980er Jahre.
Auch der Euro geriet zum Yen weiter unter Druck. Er sank auf
165,17 Yen. Am 11. Juli war für einen Euro noch 175,43 Yen gezahlt
worden.
Die lockere Geldpolitik der japanischen Zentralbank hatte den Yen
lange belastet. Japans Notenbank reagierte im Gegensatz zur
US-Notenbank und der Europäische Zentralbank kaum auf die
Inflationsentwicklung. Allerdings versuchte die Notenbank zuletzt,
mit Devisenmarktinterventionen die Währung zu stützten. Zudem gehen
immer mehr Experten davon aus, dass die japanische Notenbank schon
in der nächsten Woche die Zinsen anheben könnte und nicht erst im
September. Vor allem das stützte den Yen zuletzt.
Zudem zeigte die US-Wirtschaft zuletzt Schwächesignale, was die
Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Fed erstmals seit der
Inflationswelle die Zinsen senken könnte. Experten gehen von einer
Senkung im September aus. Auch dies macht den Yen im Verhältnis zum
Dollar attraktiver.
Sogenannte Carry-Trades geraten in diesem Umfeld zunehmend unter
Druck. Hier wird Geld in Yen zu niedrigen Zinsen aufgenommen und in
Währungsräumen mit höheren Zinsen angelegt. Sollte diese Anleger
gezwungen sein, diese Positionen aufzulösen, würde dies dem Yen
weiteren Auftrieb verleihen.
Zudem könnte dann weiteres Geld aus dem Aktienmarkt abfließen. So
waren jüngst vor allem die hoch bewertete Techaktien nach ihrem
monatelangen, starken Lauf unter Druck geraten.
Bisher habe der Dollar nicht unter der Korrektur der Tech-Aktien
gelitten, erklärt Commerzbank-Devisenexperte Ulrich Leuchtmann.
Vielmehr seien es die typischen Hochzins-Währungen gewesen. "Und
Gewinner waren die klassischen Niedrig-Zins-Währungen: Yen und
Franken." Momentan sorge der Devisenmarkt sich somit offensichtlich
eher um die globalen konjunkturellen Folgen eines möglichen Platzens
des AI-Booms.
mik/ste
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Autor: - APA/dpa-AFX/mik/ste
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