ROUNDUP/ USA: Wirtschaftswachstum beschleunigt sich stärker als erwartet |
25.07.2024 15:37:00 |
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Wirtschaft hat sich im Frühjahr weiter
robust gezeigt. Das Wirtschaftswachstum hat sich stärker als
erwartet beschleunigt. Im zweiten Quartal stieg das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal um auf das Jahr
hochgerechnete 2,8 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag
in Washington nach einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte
hatten mit einem Wachstum von 2,0 Prozent gerechnet. Im ersten
Quartal war die größte Volkswirtschaft der Welt noch um 1,4 Prozent
gewachsen.
Der private Konsum blieb eine wichtige Stütze des Wachstums. Er
legte um 2,3 Prozent zu. Im ersten Quartal hatte das Konsumwachstum
lediglich bei 1,5 Prozent gelegen.
"Die größte Volkswirtschaft der Welt scheint derzeit immun gegenüber
den globalen wirtschaftlichen Problemen zu sein", schreibt Thomas
Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Während Europa unter der
schwachen Entwicklung des globalen Verarbeitenden Gewerbes leidet,
hält die US-Wirtschaft hier ihren starken inländischen Verbrauch
dagegen."
Auch wenn sich das Wachstum beschleunigt hat, ist die Dynamik immer
noch niedriger als im Vorjahr. Die Konsumausgaben und die
wirtschaftliche Aktivität werden durch die hohen Leitzinsen etwas
gebremst. Die Kernrate des Preisindizes PCE ging von 3,7 Prozent im
Vorquartal auf 2,9 Prozent zurück. Der PCE ist der von der
US-Notenbank Fed bevorzugte Preisindex.
Die Finanzmärkte schauen nun auf die US-Notenbank Fed, die in der
kommenden Woche ihre nächste Sitzung abhält. Eine Zinssenkung wird
weiterhin für den September erwartet. "Die Fed kann weiter hoffen,
dass ihr das Kunststück einer weichen Landung der US-Wirtschaft
gelungen ist", schreiben die Volkswirte der Commerzbank. "Sofern
jetzt noch die Inflation auf den Zielwert von 2 Prozent einschwenkt,
ist das Goldilocks-Szenario perfekt." Dieses beschreibt den Zustand
eines robusten Wirtschaftswachstums und einer geringen Inflation.
"Die Fed kann die Chancen darauf erhöhen, wenn sie in nicht allzu
ferner Zukunft die Zinswende einleitet".
US-Wachstumszahlen werden annualisiert, also auf das Jahr
hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde,
wenn das Tempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird auf diese
Methode verzichtet, weshalb die Zahlen nicht direkt miteinander
vergleichbar sind. Um auf eine mit Europa vergleichbare
Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen.
Die Finanzmärkte reagierten kaum auf die Daten./jsl/jkr/he
AXC0282 2024-07-25/15:37
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Autor: - dpa-AFX
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