ROUNDUP/Bundesbank: Mehr falsche Geldscheine - aber leicht erkennbar |
26.07.2024 10:31:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Im deutschen Zahlungsverkehr sind im ersten
Halbjahr nach Angaben der Bundesbank so viele gefälschte Geldscheine
aufgefallen wie seit sieben Jahren nicht mehr. In den ersten sechs
Monaten des Jahres waren es demnach 38.578 Banknoten im Nennwert von
2,4 Millionen Euro. Das war die höchste Halbjahreszahl seit 2017
(39.685 Blüten) und 29 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2023.
Die Schadenssumme ist hingegen nur um knapp 5 Prozent gestiegen,
weil die Kriminellen vorzugsweise kleinere Scheine fälschten. Mit
einem Anteil von 37 Prozent waren "falsche Fuffziger" am häufigsten
im Umlauf vor 20er-Fälschungen (30 Prozent) und nachgemachten
Hundertern (15 Prozent). Selbst falsche 10-Euro-Scheine kamen
deutlich häufiger vor als im vorangegangenen Halbjahr, machten aber
nur 7 Prozent der Banknotenzahl aus.
Große Blüten werden seltener
Das Aufkommen von 200- und 500-Euro-Fälschungen ging hingegen im
Vergleich zum letzten Halbjahr deutlich zurück, berichtet
Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. Sie machen zusammen nur noch ein
Zehntel der sichergestellten Fälschungen aus. Die 500-Euro-Banknote
wird bereits seit 2019 nicht mehr nachgedruckt, gilt aber weiterhin
als gesetzliches Zahlungsmittel. Balz sagt: "Insgesamt bleibt das
Falschgeldaufkommen niedrig: Rein rechnerisch entfielen neun falsche
Banknoten auf 10.000 Einwohner."
Eine beliebte Masche von Kriminellen ist der unbemerkte Austausch
von echten gegen falsche Scheine, wie die Bundesbank berichtet.
Diese Erfahrung musste ein Interessent machen, der bar einen
Gebrauchtwagen kaufen wollte. Der vermeintliche Verkäufer überprüfte
zunächst das echte Geld, brach dann aber überraschend das Geschäft
ab. Erst zu Hause stellte der Käufer fest, dass seine Geldscheine
gegen Fälschungen ausgetauscht worden waren.
Bargeld verdoppeln?
Eher skurril mutet ein Fall aus einer Telegram-Chatgruppe an, in der
ein Mitglied gefragt hatte, ob und wie man sein Geld verdoppeln
könne. Nach kurzer Zeit bot sich ein vermeintlicher Helfer an und
gab dem Opfer für 8.200 Euro Bargeld gefälschte Scheine im Nennwert
von 16.400 Euro.
Falschgeld wird nicht ersetzt
Falschgeld wird nicht ersetzt. Wer es annimmt, bleibt auf dem
Schaden sitzen. Die Bundesbank warnt eindringlich vor dem Versuch,
die falschen Scheine jemand anderem anzudrehen, weil dies eine
Straftat ist. Stattdessen sollten die Blüten bei der Bundesbank oder
Polizei abgegeben werden.
Viele der Fälschungen sind leicht zu erkennen. Sie tragen keine
Sicherheitsmerkmale und sind zusätzlich mit Hinweisen wie
"MovieMoney oder "PropCopy" versehen. Bundesbank und Polizei raten
dazu, Banknoten vor der Annahme nach dem Prinzip
"Fühlen-Sehen-Kippen" zu überprüfen.
Falsche Münzen doppelt so häufig
Rund doppelt so häufig wie Scheine kommen falsche Münzen in den
Umlauf. Hier hat die Bundesbank eine Zunahme um 19 Prozent auf knapp
80 000 Exemplare registriert. 94 Prozent der Fälschungen entfallen
auf die größte Münze im Wert von 2 Euro.
Die Europäische Zentralbank arbeitet bereits an der nächsten
Generation der im Jahr 2002 erstmals ausgegebenen Euro-Noten. Bei
der Neugestaltung der Scheine durften die Menschen in Europa
mitreden: Bei Umfragen im vergangenen Jahr favorisierten die Bürger
Themen aus der europäischen Kultur sowie Flüsse und Vögel als Motiv.
Bürgern können bei neuen Motiven mitreden
Bis die Menschen die neuen Scheine in Händen halten, werden
allerdings noch einige Jahre vergehen. Bis Ende 2024 soll eine
Beratergruppe Motive für die ausgewählten Themen vorschlagen.
Anschließend wird ein Designwettbewerb stattfinden. Die Bürger
sollen dann erneut nach ihrer Meinung gefragt werden. Die
Entscheidung über die endgültige Gestaltung und den Zeitpunkt der
Produktion und Ausgabe der neuen Banknoten wird die EZB
voraussichtlich 2026 treffen. Erfahrungsgemäß dauert es dann noch
zwei bis drei Jahre, bis die neuen Scheine in Umlauf
kommen./ceb/DP/zb
AXC0102 2024-07-26/10:31
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Autor: - dpa-AFX
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