WDH/ROUNDUP: Umsatz bei Chemiekonzern BASF schrumpft - Ziele bestätigt |
26.07.2024 11:00:00 |
(Im 3. Absatz, 2. Satz wird ein Fehler behoben: ende rpt ende 2025)
LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Chemiekonzern BASF
hat im zweiten Quartal die gesunkenen Verkaufspreise
und die deutlich schlechteren Geschäfte mit Agrarchemikalien zu
spüren bekommen. Zudem belasteten weiterhin negative
Währungseffekte, höhere Absatzmengen konnten diese nicht
ausgleichen. Der Umsatz schrumpfte in den drei Monaten bis Ende Juni
im Jahresvergleich um 6,9 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro, wie der
Dax-Konzern am Freitag in Ludwigshafen mitteilte. Analysten hatten
mit etwas mehr Erlös gerechnet. Die Aktie verlor im frühen Handel
mehr als drei Prozent und war damit Schlusslicht im Dax.
Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) verharrte dank des
Sparkurses mit knapp zwei Milliarden Euro in etwa auf Vorjahreshöhe.
Das war aber etwas weniger, als Analysten erwartet hatten. Während
BASF mit der Hälfte seiner Segmente mehr verdiente, brach vor allem
der operative Gewinn im Geschäft mit Agrarchemikalien ein. BASF
führte letzteres auf deutlich niedrigere Preise für das
Pflanzenschutzmittel Glufosinat-Ammonium zurück.
Erst jüngst kündigte BASF an, die Herstellung des Wirkstoffs an den
Standorten Knapsack und Frankfurt bis Ende des Jahres einzustellen.
Die Produktion von Glufosinat-Ammonium in Frankfurt ende 2025. Die
Schließung der Produktions- und Formulierungsanlagen werde im
dritten Quartal zu zusätzlichen Sonderbelastungen in Höhe eines
niedrigen dreistelligen Millionenbetrags führen, sagte Finanzchef
Dirk Elvermann in einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn im zweiten
Quartal von 430 Millionen Euro - nach 499 Millionen Euro ein Jahr
zuvor.
Die Ziele für 2024 bestätigte der Chemiekonzern. Für 2024 peilt BASF
weiterhin ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(Ebitda) sowie Sondereinflüssen zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro
an, nach knapp 7,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Nicht wenige hätten
eine Kürzung befürchtet, schrieb Analyst Samuel Perry von der
Schweizer Großbank UBS.
"Die Dynamik des ersten Quartals, das durch eine positive
Mengenentwicklung in den meisten unserer Geschäftsbereiche
gekennzeichnet war, hat sich fortgesetzt. Die Preise standen weiter
unter Druck", sagte der neue BASF-Chef Markus Kamieth. Der
Preisdruck habe sich jedoch verringert.
Seit Ende April hat BASF mit Kamieth einen neuen Unternehmenschef.
Der langjährige Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller hinterließ
seinem Nachfolger ein schweres Erbe. Im Februar hatte Brudermüller
bei der Vorlage von Jahreszahlen ein weiteres milliardenschweres
Sparprogramm und einen erneuten Stellenabbau im Stammwerk
Ludwigshafen angekündigt. BASF macht in Deutschland seit zwei Jahren
Verlust. Der größte Produktionsstandort soll neu aufgestellt werden.
"Wir sind auf gutem Weg, die angestrebten jährlichen Einsparungen
von 2,1 Milliarden Euro bis Ende 2026 zu erreichen", sagte
Finanzchef Dirk Elvermann. So setze der Vorstand derzeit die Anfang
2023 angekündigten Maßnahmen um. Bis Ende dieses Jahres erwartet der
Vorstand Einsparungen von jährlich rund 800 Millionen Euro. Ziel
sind am Ende 1,1 Milliarden Euro. Auch bei dem im Februar
angekündigten Programm mit Schwerpunkt auf dem Standort Ludwigshafen
komme das Unternehmen gut voran, sagte der Manager.
Konkret sollen am Sitz des Dax-Unternehmens bis Ende
2026 zusätzlich jährlich Kosten von einer Milliarde Euro gespart
werden. Wie viele Stellen in Ludwigshafen wegfallen, ist unklar.
Auch die Schließung weiterer Anlagen wird nicht ausgeschlossen. Von
den weltweit gut 111 000 Mitarbeitern waren zuletzt in Ludwigshafen
gut 38 000 beschäftigt. Insgesamt fallen für das laufende und neue
Sparprogramm 1,55 Milliarden Euro einmalig an.
Um den Chemiekonzern wieder profitabler zu machen, hatte BASF im
Dezember angekündigt, die Geschäfte rund um Agrarchemie,
Batteriematerialien sowie Lacke und Beschichtungen (Coatings) aus
dem Verbund zu lösen. Diese sollen in eigenständige
Tochtergesellschaften umgewandelt werden. Diese Bereiche hängen
weniger stark mit dem Rest des Konzerns zusammen. Einem Verkauf
hatte Brudermüller aber eine Absage erteilt. Zudem hatte BASF im
Dezember den lange in Aussicht gestellten Verkauf von Wintershall
Dea an den britischen Ölkonzern Harbour Energy
mitgeteilt, der im vierten Quartal vollzogen werden
soll./mne/lfi/jha/
ISIN DE000BASF111
AXC0110 2024-07-26/11:00
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Autor: - dpa-AFX
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