ROUNDUP: Hensoldt profitiert von höheren Rüstungsausgaben - Weiter Verlust |
26.07.2024 11:26:00 |
TAUFKIRCHEN (dpa-AFX) - Der Rüstungselektronik-Konzern Hensoldt
profitiert weiter von steigenden Militärausgaben. Im
ersten Halbjahr füllten sich die Auftragsbücher deutlich, der
Radarspeziallist sitzt auf einem Rekordauftragsbestand. Operativ
verdiente Hensoldt ebenfalls mehr. Allerdings schreibt das
Unternehmen weiter Verluste. Für das laufende Jahr zeigte sich das
Management angesichts der vielen Bestellungen zuversichtlich und
bekräftigte seine Prognose sowie die mittelfristigen
Wachstumsaussichten.
Die im MDax notierte Hensoldt-Aktie legte knapp ein
Prozent auf 33,96 Euro zu. Das Papier bleibt damit im laufenden Jahr
einer der Gewinner. Der Börsenwert zog um knapp 39 Prozent auf 3,9
Milliarden Euro. Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022
legte der Kurs fast 190 Prozent zu. Damit hinkt das Papier aber den
Aktien von Rheinmetall hinterher. Die
Marktkapitalisierung des im Dax notierten
Unternehmens kletterte seit Ende 2023 um 70 Prozent auf 21
Milliarden Euro; seit Februar 2022 sind es fast 420 Prozent.
Seit Februar befindet sich mit Renk ein weiterer deutscher
Rüstungshersteller an der Börse. Dessen Anteile verteuerten sich
seitdem um rund 40 Prozent. Renk ist knapp 2,5
Milliarden Euro wert.
Hensoldt ist seit Herbst 2020 am Aktienmarkt gelistet. Das Papier
wurde für 12 Euro das Stück platziert. Kurz nach dem Börsengang hat
sich der Bund aus strategischen Gründen an Hensoldt beteiligt und
hält etwas mehr als ein Viertel der Anteile. Der italienische
Rüstungskonzern Leonardo hält knapp 23 Prozent.
Im ersten Halbjahr stieg das Neugeschäft von Hensoldt um knapp 27
Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am
Freitag in Taufkirchen mitteilte. Positiv schlugen Bestellungen der
Bundeswehr für das neue Luftverteidigungssystem zu Buche, das
Hensoldt gemeinsam mit Rheinmetall und Diehl entwickelt. Zudem
konnten Auftragseingänge für weitere Radarsysteme zur
Luftraumüberwachung (TRML-4D) zur Unterstützung der Ukraine gegen
den russischen Angriffskrieg sowie Auftragseingänge im Rahmen der
europäischen Luftverteidigungsinitiative Essi (European Sky Shield)
für Lettland und Slowenien verzeichnet werden. Per Ende Juni sitzt
Hensoldt auf einem Rekordauftragsbestand von 6,6 Milliarden Euro.
Der Umsatz verbesserte sich in den ersten sechs Monaten um 17
Prozent auf 849 Millionen Euro. Das um Sondereffekte bereinigte
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um
mehr als ein Viertel auf 103 Millionen Euro zu. Dabei profitierte
der Radarspezialist von der jüngst übernommenen ESG-Gruppe. Unter
dem Strich schrieb Hensoldt jedoch wegen höherer Kosten und eines
schlechteren Finanzergebnisses weiter rote Zahlen. So stieg der
Nettoverlust um acht Millionen auf 25 Millionen Euro.
Die Prognose für das laufende Jahr sowie die Mittelfristprognose
bestätigte der Konzern. 2024 geht Hensoldt von einer
Umsatzsteigerung auf rund 2,3 Milliarden Euro aus. Dazu beitragen
soll Geld aus dem sogenannten Sondervermögen für die Aufrüstung der
deutschen Bundeswehr sowie die hohe Nachfrage der Nato-Staaten. Das
bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll moderat steigen und die
bereinigte operative Marge 18 bis 19 Prozent erreichen.
Herausgerechnet sind dabei Geschäftsvolumen mit geringem
Wertschöpfungsanteil.
Mittelfristig soll die Rendite weiterhin 19 Prozent übertreffen.
Beim Umsatz strebt Hensoldt hier ein durchschnittliches jährliches
Wachstum von zehn Prozent an. Die Auftragseingänge sollen
mittelfristig weiterhin deutlich stärker steigen als die
Umsätze./nas/zb/jha/
ISIN DE0007030009 DE000HAG0005 DE000RENK730
AXC0119 2024-07-26/11:26
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Autor: - dpa-AFX
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