ROUNDUP: VW-Nutzfahrzeugholding Traton mit stabilen Aufträgen - Aktie im Plus |
26.07.2024 12:08:00 |
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Volkswagen-Nutzfahrzeugholding
Traton hat im ersten Halbjahr trotz
eines Absatzrückgangs mehr umgesetzt und operativ verdient. Zudem
verzeichnete der Konzern einen stabilen Auftragseingang. Obwohl das
Unternehmen nach den ersten sechs Monaten über seinen Margenzielen
liegt, bestätigte das Management die Prognosen für das Jahr
lediglich. Finanzchef Michael Jackstein begründete das in einer
Telefonkonferenz mit Vorsicht wegen der Erfahrungen mit
schwankungsanfälligen Lieferketten in der Vergangenheit. Immerhin
soll die Marge aber am oberen Ende der Prognosespanne landen. Die
Traton-Aktie legte am Freitag zu.
Das im MDax notierte Papier gewann am Vormittag 2,1
Prozent auf 29,35 Euro. In diesem Jahr hat der Kurs rund 38 Prozent
zugelegt. Zwar hätten sich die Auftragseingänge im zweiten Quartal
insgesamt schwächer entwickelt als gedacht. Das habe aber an einer
Schwäche bei der US-Marke Navistar gelegen - bei Scania und MAN
hätten sich die Bestellungen gegenüber dem ersten Quartal
stabilisiert.
Der Umsatz wuchs im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum im ersten
Halbjahr um zwei Prozent auf 23,4 Milliarden Euro, wie das
Unternehmen in München mitteilte. Das um Sonderposten bereinigte
operative Ergebnis zog um sieben Prozent auf 2,12 Milliarden Euro
an. Analysten hatten sich im Schnitt allerdings noch etwas mehr
ausgerechnet. Zwar ging der Absatz wie bereits bekannt um fünf
Prozent auf 168.114 Fahrzeuge zurück. Allerdings konnte die
besonders lukrative Marke Scania spürbar zulegen.
Die um Sonderposten bereinigte operative Marge lag in den ersten
sechs Monaten bei 9,1 Prozent - aufs Jahr avisiert sind 8,0 bis 9,0
Prozent. Traton strebt laut Jackstein das obere Ende der
Prognosespanne an. Der Finanzchef sprach in einer Telefonkonferenz
von Vorsicht angesichts der Erfahrungen mit den fragilen
Lieferketten. Beim US-Truck- und Bushersteller Navistar hatte etwa
im ersten Halbjahr ein Brand bei einem Lieferanten von Rückspiegeln
für Schwierigkeiten gesorgt. Auch insgesamt zeigt sich die
Zulieferung seit der Corona-Pandemie schwankungsanfällig.
Die Profitabilität von MAN aus dem ersten Halbjahr solle nicht ins
zweite Jahr fortgeschrieben werden, der Gegenwind auf dem
europäischen Markt sei spürbar, sagte Jackstein. Vorstandschef
Christian Levin verwies zwar auf ein großes Interesse auf dem
deutschen Markt - Abschlüsse gebe es aber nur wenige. Die Sorgen der
Kunden drehten sich vor allem um hohe Finanzierungskosten und die
schwache Wirtschaftslage. Auch Rivale Daimler Truck
hatte zuletzt verstärkt über eine Kaufzurückhaltung der deutschen
Speditionen geklagt.
Der Traton-Auftragseingang lag mit gut 125.400 Fahrzeugen im ersten
Halbjahr auf Vorjahresniveau, im zweiten Quartal legte er sogar
leicht zu. In jüngerer Zeit hatte die Branche deutliche Rückgänge
bei den Bestellungen verzeichnet, weil der Auftragsboom aus der
Covid-Pandemie abebbt. Der Auftragsbestand ging derweil weiter
zurück, weil Traton mehr absetzte, als Bestellungen neu hinzukamen.
Traton sprach von einer Normalisierung der Auftragslage. Aktuelle
Zahlen zum Auftragsbestand nannte das Unternehmen nicht. Ein
Sprecher sagte aber, dass der Bestand zum Ende des ersten Halbjahres
beim aktuellen Produktionsniveau selbst ohne neuen Auftragseingänge
bis ins vierte Quartal reichen würde.
Das Unternehmen ist eine Holding der Marken Scania, MAN, des
US-Truckherstellers Navistar und der lateinamerikanischen VW Truck &
Bus./men/zb/jha/
ISIN DE0007664039 DE000TRAT0N7
AXC0131 2024-07-26/12:08
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Autor: - dpa-AFX
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