EZB: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen |
26.07.2024 14:05:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Banken im Euroraum müssen sich nach
Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) noch stärker für die
Bewältigung von Cyber-Angriffen rüsten. Die EZB hat in einem
Stresstest-Szenario getestet, wie die Geldhäuser auf Hacker-Attacken
reagieren und wie sie danach ihren Geschäftsbetrieb wieder
hochfahren können.
"Insgesamt hat der Stresstest gezeigt, dass die Banken über
Reaktions- und Wiederherstellungsrahmen verfügen, in manchen
Bereichen aber noch Verbesserungsbedarf besteht", teilte die
Notenbank in Frankfurt mit.
Details dazu wurden nicht genannt. Die nun im Stresstest gewonnenen
Ergebnisse sollen in die jährliche Bankenprüfung einfließen. Die EZB
beaufsichtigt seit November 2014 die führenden Banken im Euroraum
direkt. An dem Cyber-Stresstest waren 109 direkt von der EZB
beaufsichtigte Banken beteiligt, 28 Institute wurden umfangreicher
getestet.
Gewaltige Datenmengen in IT-Systemen von Banken locken Kriminelle an
Die Untersuchung der EZB startete im Januar 2024 und basierte auf
einem fiktiven Stresstestszenario, in dem alle präventiven Maßnahmen
versagen und die Datenbanken der Kernsysteme der jeweiligen Bank
stark von einem Cyber-Angriff betroffen sind. Bei dem Stresstest
ging es laut EZB vor allem darum, wie die Banken auf einen
Cyber-Angriff reagieren und sich davon erholen, und nicht darum, wie
sie ihn verhindern.
Die gewaltigen Datenmengen in den IT-Systemen von Banken locken
immer wieder Kriminelle an. Die EZB-Aufsicht hat nach früheren
Angaben zuletzt mehr Cyber-Angriffe als vor der Corona-Pandemie
registriert.
Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 prüfen Aufseher mit
Stresstests regelmäßig, wie anfällig die Geschäftsmodelle von Banken
im Krisenfall wären. Sie müssen Szenarien durchrechnen und belegen,
dass sie auch unter widrigen Umständen - einem Wirtschaftseinbruch,
einem Absturz der Immobilienpreise oder steigenden Kreditausfällen -
genug Kapital hätten, um ihr Geschäft fortzuführen. Ist das nicht
der Fall, verlangt die Aufsicht dickere Kapitalpuffer./als/DP/ngu
ISIN FR0000131104 DE0005140008 FR0000130809 ES0113900J37 NL0011821202
AXC0161 2024-07-26/14:05
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Autor: - dpa-AFX
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