ROUNDUP 2: Wacker Chemie etwas zuversichtlicher für 2024 - Aktie fällt dennoch |
26.07.2024 17:41:00 |
(neu: Kursrutsch an Nachmittag während der Telefonkonferenz, Analyst
von Warburg Research dazu)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Wacker Chemie gibt sich in einem
weiterhin schwierigen Geschäftsumfeld etwas zuversichtlicher. "In
der chemischen Industrie hat sich die Auftragslage verbessert. In
einigen Bereichen sehen auch wir, dass die Nachfrage wieder steigt",
sagte Konzernchef Christian Hartel am Freitag im Zuge der
Veröffentlichung der Quartalszahlen. Gut liefen zuletzt die
Geschäfte mit Silikonen in Bereichen wie Industrielacke,
Beschichtungen und Textil. Das Geschäft mit dem
Solarindustriegrundstoff Polysilizium stand hingegen deutlich unter
Druck. Die Jahresziele bestätigte Hartel, sieht den operativen
Gewinn nun aber in der oberen Hälfte der avisierten Spanne. Der
Aktienkurs geriet dennoch deutlich unter Druck.
Konkret peilt Hartel 2024 einen Umsatz von 6 bis 6,5 Milliarden Euro
an. Davon sollen 600 bis 800 Millionen Euro als Gewinn vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hängen bleiben. Die
durchschnittliche Analystenschätzung liegt bereits eher am oberen
Ende der Gewinnspanne.
Udeshi hob zudem das Polysilizium-Geschäft hervor. Dessen operativer
Gewinn brach zwar im Jahresvergleich ein, erholte sich aber etwas im
Vergleich zum Vorquartal. Wacker Chemie begründete dies mit einem
höheren durchschnittlichen Verkaufspreis - da nichts mehr zu den
niedrigen heimischen China-Preisen verkauft worden sei - und mit
niedrigeren Energiekosten. Anders als beim Solar-Polysilizium liefen
zudem die Geschäfte mit Polysilizium zur Herstellung von
Computerchips gut.
Insgesamt erzielte der MDax-Konzern im zweiten
Quartal bei einem Umsatzrückgang um 16 Prozent auf 1,47 Milliarden
Euro ein Ebitda von gut 160 Millionen Euro. Das sind 37 Prozent
weniger als vor einem Jahr, aber mehr als von Analysten erwartet.
Der Überschuss fiel um mehr als 70 Prozent auf 34,8 Millionen Euro.
Die Aktien gerieten am Nachmittag während des Analystengesprächs zum
Quartalsbericht dennoch unter Druck und fielen mit einem Minus von
mehr als sieben Prozent auf den tiefsten Stand seit Januar. Damit
droht der Bodenbildungsversuch der vergangenen Monate wieder zu
wackeln.
Laut Analyst Oliver Schwarz von Warburg Research gab es in der
Telefonkonferenz eigentlich keinen Grund für das deutliche
Kursminus. Zwar habe die Wacker-Chemie-Führung auf eine gewisse
Unsicherheit durch die laufende Umstellung im Geschäftsbereich
Polysilizium auf neue Kunden außerhalb Chinas hingewiesen, doch sei
das keine Überraschung angesichts dieser Pläne./mis/mne/jha/he
ISIN DE000WCH8881
AXC0229 2024-07-26/17:41
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Autor: - dpa-AFX
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