ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Rezessionssorgen belasten
01.08.2024 22:28:00

NEW YORK (dpa-AFX) - Rezessionssorgen haben am Donnerstag die US-Börsen tief in die Verlustzone gedrückt. Die zuerst weiter optimistische Stimmung der Anleger kippte nach überraschend schwachen ISM-Daten aus der Industrie. Die wichtigsten US-Aktienindizes gingen steil auf Talfahrt. Zugleich zogen die Kurse am Anleihemarkt deutlich an.
Investoren sorgten sich zunehmend, dass die US-Notenbank Fed zu lange mit der Zinswende warte, hieß es am Markt. Auslöser war, dass sich die Stimmung in der Industrie im Juli überraschend weiter eingetrübt hatte. Der ISM-Indikator sank noch stärker unter die Expansionsschwelle, die eine wirtschaftliche Schrumpfung signalisiert. Besonders deutlich verschlechterte sich der Unterindikator für die Beschäftigungsentwicklung, sodass Sorgen vor einer Rezession wach wurden.
Vor dem Arbeitsmarktbericht für Juli, der an diesem Freitag ansteht, zeigen jüngste Daten, dass die Arbeitslosenzahlen einen fast einjährigen Höchststand erreicht haben, während die Produktionsaktivität so stark sank wie zuletzt vor acht Monaten. Nicht zuletzt dämpfte auch der Nahostkonflikt und die dadurch steigenden Ölpreise die Risikoneigung.
Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial gab letztlich um 1,21 Prozent auf 40.347,97 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 büßte 1,37 Prozent auf 5.446,68 Punkte ein. Für den Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 2,44 Prozent auf 18.890,39 Punkte nach unten.
Kurz nach dem Handelsstart hatten allesamt noch zugelegt. Treibende Faktoren waren die Hoffnung auf eine Zinswende im September sowie starke Quartalszahlen von Meta gewesen. Die Instagram- und Facebook-Mutter gehört zu den "Magnificent 7", weshalb ihr Quartalsbericht am Markt besonderes Gewicht hat.
Meta hielt sich mit plus 4,8 Prozent an der Spitze von Nasdaq 100 und S&P 100 . Zuvor war es für die Aktie noch zeitweise über zehn Prozent in Richtung Rekordhoch nach oben gegangen. Der Zuckerberg-Konzern scheffelte im zweiten Quartal Milliarden mit seinem Werbegeschäft - und steckt einen großen Teil gleich wieder in den Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI). Gründer und Chef Mark Zuckerberg sieht den Chatbot Meta AI auf dem Weg, bis Jahresende zum meistgenutzten KI-Assistenten der Welt zu werden.
Die Aktien von Nvidia büßten nach anfänglich weiteren Erholungsgewinnen 6,7 Prozent ein. Auch zahlreiche andere Tech-Werte wie Applied Materials , AMD und Micron gaben ihre Vortagesgewinne wieder größtenteils ab.
Schwache Quartalszahlen und ein gesenkter Umsatzausblick belasteten die Aktien von Moderna stark. Sie sackten am Ende des Nasdaq-Auswahlindex um 21 Prozent ab. Der Biontech -Konkurrent rechnet 2024 mit einem geringen Interesse in Europa an seinen Corona-Impfstoffen. Die in New York gelisteten Anteilscheine von Biontech verloren 6,4 Prozent.
Für die Aktien des weltweit größten Anbieters von Smartphone-Prozessoren Qualcomm ging es um 9,4 Prozent abwärts. Auslöser waren Sorgen, dass sich der Telefonmarkt langsamer als erhofft erholt.
Im Dow zogen Boeing die Aufmerksamkeit auf sich. Sie verloren am Index-Ende 6,5 Prozent. Angehörige von Menschen, die bei zwei Abstürzen von Boeing 737 Max-Flugzeugen ums Leben kamen, baten einen Bundesrichter in Texas, einen Vergleich, den der Flugzeughersteller mit dem US-Justizministerium geschlossen hat, abzulehnen. Dadurch droht ein möglicher Rechtsstreit darüber, wie Boeing seine strafrechtliche Haftung regelt.
Der Euro wurde nach einer Berg- und Talfahrt zuletzt mit 1,0788 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,0789 (Mittwoch: 1,0828) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9269 (0,9235) Euro.
Am US-Rentenmarkt legten die Kurse weiter zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) stieg im späten Handel um 0,78 Prozent auf 112,69 Punkte. Die Rendite fiel im Gegenzug auf 3,97 Prozent./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072
AXC0313    2024-08-01/22:28
	
Autor:  - dpa-AFX
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