ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Stabilisierung - Anleger greifen wieder zu |
06.08.2024 22:41:00 |
NEW YORK (dpa-AFX) - An den zuletzt gebeutelten New Yorker Börsen
greifen wieder zunehmend Käufer zu. Der Leitindex Dow Jones
Industrial baute am Dienstag nach einem freundlichen
Start seine Gewinne aus. Zum Handelsende stand er 0,76 Prozent im
Plus bei 38.97,66 Punkten, womit er aber unter seinem Tageshoch
blieb. Ähnlich sah es bei den anderen Indizes aus. Der marktbreite
S&P 500 zog letztlich um 1,04 Prozent auf 5.240,03
Punkte an - er hatte zu Wochenbeginn den größten Tagesverlust seit
fast zwei Jahren erlitten. Der technologielastige Auswahlindex
Nasdaq 100 verabschiedete sich am Dienstag 1,02
Prozent fester mit 18.077,92 Zählern.
Laut Handelsdaten von Goldman Sachs hatten schon zu Wochenbeginn
Investoren die Talfahrt insbesondere bei Technologieaktien für Käufe
genutzt. "Etliche Hedge-Fonds sehen den Ausverkauf als
Kaufgelegenheit", sagte Jonathan Caplis vom Research-Unternehmen
Pivotalpath. Die Mehrheit der Anleger, mit der er gesprochen habe,
betrachte die aktuellen Probleme als kurzfristig und
stimmungsabhängig und nicht als langfristiges Problem der
Fundamentaldaten börsennotierter Unternehmen oder gar der Wirtschaft
insgesamt. Nach heftigen Verlusten hatten die US-Börsen am Montag
klar oberhalb ihrer Tagestiefs geschlossen.
Auslöser des Kursrutsches waren Ängste vor einer US-Rezession nach
schwachen Konjunkturdaten sowie das "Abwicklungsdrama von
Carry-Trades", wie Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset
Management, es nannte. Als der Yen jüngst zum US-Dollar auf den
tiefsten Stand seit 1986 gefallen war, hatten sich Marktexperten
zufolge zahlreiche Investoren Geld im Niedrigzinsland Japan
geliehen, um es in Hochzinsländern wie etwa den Vereinigten Staaten
anzulegen. Die Zinsanhebung durch die Bank of Japan und schwache
US-Wirtschaftsdaten machten diesen Spekulationen dann einen Strich
durch die Rechnung. Die Carry-Trades verursachten Verluste, die
gedeckt werden mussten, was die Verkaufswelle von Aktien deutlich
verstärkte.
Damit hat sich auch die vom KI-Boom ausgelöste, heiß gelaufene
Tech-Rally etwas abgekühlt. Zumindest einige Branchen-Schwergewichte
wie Nvidia und Microsoft machten mit
Kursgewinnen von 3,8 beziehungsweise 1,1 Prozent wieder etwas Boden
gut. Dass der Software-Anbieter Palantir zur
Zahlenvorlage sein Jahresgewinnziel anhob und dies mit der Nachfrage
nach KI-Software begründete, bescherte dessen Aktien einen
Kurssprung von 10,4 Prozent.
Dagegen reichte es bei Apple -Papieren nur für eine
Eindämmung des anfangs klaren Tagesverlusts. Ähnlich war die
Entwicklung bei Alphabet .
Nach der Vorlage von Quartalszahlen legten Uber um
knapp 11 Prozent und Caterpillar um 3 Prozent zu. Der
Fahrdienstleister überraschte mit seinen Bruttobuchungen im zweiten
Quartal positiv, während der Baumaschinenhersteller wegen höherer
Preise die Gewinnschätzungen übertraf.
Die Anteilscheine von Lucid zogen um 3 Prozent an.
Der Tesla -Branchenkollege überzeugte die Anleger vor
allem mit der Bekanntgabe einer Kapitalspritze von 1,5 Milliarden
US-Dollar durch seinen Mehrheitsaktionär, einen saudischen
Staatsfonds, für den Bau seines ersten Stadtgeländewagens (SUV). Die
Zahlen für das abgelaufene Quartal fielen durchwachsen aus. Seit
Jahresbeginn steht ein Wertverlust von mehr als einem Viertel zu
Buche.
Bei Walt Disney konnten sich die Anteilseigner über
ein Kursplus von 2,5 Prozent freuen. Der Unterhaltungskonzern hebt
die Preise für seine Streaming-Abos in den USA um bis zu ein Viertel
an. Im Sog von Disney zogen die Titel des Streaminganbieters Netflix
um 1,8 Prozent an.
Zoominfo enttäuschte die Gewinnerwartungen, was den
Aktien des Software- und Datenunternehmens ein Minus von mehr als 18
Prozent sowie ein Rekordtief einbrockte.
Der Euro beendete seine jüngste Erholungsrally, die
ihn am Montag zeitweise auf den höchsten Stand seit Jahresbeginn
getrieben hatte. Im New Yorker Handel kostete die
Gemeinschaftswährung zuletzt 1,0929 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0915 (Montag: 1,0966)
Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9161 (0,9119) Euro
gekostet.
US-Staatsanleihen gerieten angesichts der neu erwachten
Risikobereitschaft der Anleger in die Defensive. Der Terminkontrakt
für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) sank um 0,60 Prozent
auf 113,39 Punkte. Die Rendite stieg im Gegenzug auf 3,90 Prozent.
Der als Angstbarometer geltende Volatilitätsindex Vix brach mit
knapp 28 Punkten deutlich ein - er hatte am Montag den höchsten
Stand seit dem Jahr 2020 erreicht./gl/he
-- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0271 2024-08-06/22:41
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Autor: - dpa-AFX
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