Aktien Frankfurt: Dax geht auf Kurs zu zehntem Gewinntag |
19.08.2024 14:56:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Zuge einer nun schon zweiwöchigen
Erholungsrally steuert der Dax am Montagnachmittag auf den zehnten
positiven Handelstag in Folge zu. Anleger wurden aber etwas
vorsichtiger vor dem jährlichen Notenbankertreffen in Jackson Hole
wegen der Frage, welche Erkenntnisse dieses am Ende der Woche in
puncto US-Geldpolitik mit sich bringen wird.
Der Dax setzte sich im Verlauf des Montags ins Plus
ab, denn zuletzt legte er 0,34 Prozent auf 18.384,39 Punkte zu. Der
MDax gewann 0,45 Prozent auf 24.924,07 Zähler und für
den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um ein
halbes Prozent nach oben. Passend dazu wurde auch an den US-Börsen
ein Start mit freundlicher Tendenz erwartet.
Die bislang neun positiven Handelstage des Dax bedeuten laut dem
Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners bereits die längste
Gewinnserie seit zehn Jahren. Vor knapp zwei Wochen hatten
Rezessionssorgen, der Nahost-Konflikt und geplatzte Spekulationen am
Devisenmarkt zeitweise die weltweiten Börsen erschüttert. Ein
Großteil des Kursrutsches, der den Dax bis nahe an die 17.000 Punkte
gedrückt hatte, ist mittlerweile aber wieder ausgeglichen.
Die Rezessionsängste haben nach zuletzt durchaus positiven
Wirtschaftsdaten aus den USA nachgelassen. Mit Blick auf das
alljährliche Notenbanker-Treffen im Bundesstaat Wyoming erwarten die
Analysten der DZ Bank, dass der US-Notenbank Jerome Powell den Weg
für eine Zinssenkung im September ebnen wird. "Allerdings könnte er
unserer Meinung nach die Hoffnungen auf einen großen Zinsschritt
zerschlagen", hieß es am Montag in einem Kommentar. Mit einem
solchen halten einige sogar eine Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte
für denkbar.
Am Montag standen vor allem die Aktien von Rüstungskonzernen im
Fokus, wenngleich recht hohe Anfangsverluste bei den Sektorwerten
deutlich nachließen. Nach einem Anstieg um bis zu 28 Prozent binnen
zwei Wochen und einer Annäherung an ihr Rekordhoch gaben die Titel
von Rheinmetall zuletzt noch um 1,4 Prozent nach. Für
die Papiere von Hensoldt und Renk ging
es um bis zu 4,2 Prozent bergab.
Belastet wurden die Rüstungswerte von unklaren Aussichten für die
militärische Unterstützung der Ukraine. Finanzminister Christian
Lindner (FDP) hatte in einem Brief an Verteidigungsminister Boris
Pistorius (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne)
geschrieben, "neue Maßnahmen" dürften nur eingegangen werden, wenn
in den Haushaltsplänen für dieses und die kommenden Jahre "eine
Finanzierung gesichert ist". Das Finanzministerium zeigt sich
allerdings weiter gesprächsbereit.
Dagegen gibt es unter Anlegern Fantasie, dass weiterhin Geld in die
Förderung von Biomasse fließen könnte. Davon profitierten die Verbio
-Aktien, deren Erholung vom Tief seit 2020 sich um
fast sieben Prozent fortsetzte. Bundeswirtschaftsminister Robert
Habeck hat ein "umfassendes Biomassepaket" angekündigt. "Biogas kann
im zukünftigen Energiesystem weiter eine wichtige Rolle spielen",
sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Ein düsterer Tag ist der Montag für die
Varta-Aktionäre, die im Zuge eines Sanierungsplans für
den Batteriehersteller wohl leer ausgehen dürften. Denn das
Grundkapital soll auf null Euro herabgesetzt und die Börsennotiz
beendet werden. Der Plan sieht dann die Rettung durch neue
Gesellschafter vor, darunter die Porsche AG. Der Varta-Kurs brach um
fast die Hälfte ein, in der Spitze sogar um 80 Prozent.
In anderen Anlageklassen gab es relativ wenig Bewegung. Am
Devisenmarkt wurde der Euro am Nachmittag mit 1,1037
US-Dollar weiter über der Marke von 1,10 Dollar gehandelt. Am
Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,25 Prozent am Vortag auf
2,23 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,05
Prozent auf 126,44 Punkte zu. Der Bund-Future gewann
0,04 Prozent auf 134,41 Punkte./tih/nas
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0113 2024-08-19/14:56
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Autor: - dpa-AFX
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