ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow nach starker August-Erholung mit Rekordhoch |
30.08.2024 22:37:00 |
NEW YORK (dpa-AFX) - Die von Zinsoptimismus getragene gute Laune am
US-Aktienmarkt hat am Freitag angehalten. Der Leitindex Dow Jones
Industrial erreichte kurz vor dem Börsenende ein
Rekordhoch bei 41.585 Punkten und schloss nur wenige Zähler darunter
mit plus 0,55 Prozent auf 41.563,08 Punkten. Auf Wochensicht ergibt
sich ein Plus von 0,9 Prozent.
Der als vermeintlich schwacher Börsenmonat oft gefürchtete August
hatte es in diesem Jahr in sich. Rezessionssorgen hatten Anfang des
Monats einen Kursrutsch ausgelöst, von dem sich die Indizes aber
schnell wieder erholen konnten. Dazu trugen die Erwartungen an
Zinssenkungen bei. Seit dem in den ersten August-Tagen erreichten
tiefsten Stand seit Mitte Juni hat der Dow 8 Prozent aufgeholt. Dank
dieser Aufholjagd fällt auch die Monatsbilanz mit einem Plus von 1,8
Prozent positiv aus.
Die US-Börsen profitierten vor allem von der Aussicht auf bald
sinkende Leitzinsen. Im Grunde scheint nur noch offen, wie stark die
US-Notenbank Fed im September an der Zinsschraube drehen wird. Die
Inflation stehe einer Senkung nicht mehr im Weg. "Es kommt jetzt auf
die Konjunktur an, wie schnell und wie deutlich die Zinsen fallen
werden", sagte Commerzbank-Devisenexperte Volkmar Baur. Am Freitag
veröffentlichte Preisdaten aus den USA stimmten laut
Marktbeobachtern beruhigend. Die Fed habe grünes Licht für eine
Zinssenkung im September, schrieben die Ökonomen der ING Bank.
Der marktbreite S&P 500 legte am Freitag zum
Börsenschluss um 1,01 Prozent auf 5.648,40 Punkte zu. Der Nasdaq 100
verbuchte einen Zuwachs von 1,29 Prozent auf
19.574,64 Zähler.
Tags zuvor hatte der von Technologiewerten dominierte Index noch
unter einem Kursrutsch der Nvidia-Papiere gelitten.
Dem Dow läuft der Nasdaq 100 seit seinem letzten Rekordhoch im Juli
hinterher. Der Hype um Künstliche Intelligenz (KI) hat etwas
nachgelassen und Investoren setzen wieder etwas stärker auf
klassische Industrien. Gleichwohl hat der Nasdaq 100 im laufenden
Jahr die Nase im Vergleich zum Dow noch vorn.
Bei Nvidia, dem Spezialisten für Computerchips zur Verarbeitung
großer Datenmengen für KI-Anwendungen, laufen die Geschäfte
eigentlich unverändert stark. Einige Investoren hatten sich aber am
Ausblick gestört und daher am Vortag erst einmal Kasse gemacht. Die
Kursgewinne von Nvidia summieren sich trotz des Rückschlags aber im
laufenden Jahr immer noch auf 141 Prozent. Am Freitag verzeichneten
die Aktien auch schon wieder Gewinne von 1,5 Prozent.
Im Gegensatz zu Nvidia sieht es beim Halbleiterhersteller Intel
nicht gut aus. Der Konzern prüft deshalb Kreisen
zufolge unterschiedliche Optionen für Teile seiner Geschäfte.
Diskutiert würden unter anderem die Aufspaltung der Produktdesign-
und Fertigungsgeschäfte sowie der Verkauf von Fabrikprojekten,
berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf
Insider. Allerdings seien auch weniger drastische Schritte wie der
Aufschub von Expansionsplänen denkbar. Anleger sahen am Freitag in
den Nachrichten zu Intel einen Hoffnungsschimmer. Der Kurs stieg um
9,5 Prozent, das war der höchste Tagesgewinn seit Oktober 2022.
Der Computer-Hersteller Dell übertraf im abgelaufenen
Geschäftsquartal die Umsatzerwartungen. Das Unternehmen profitierte
von einem Anstieg der Verkäufe von Servern für die Datenverarbeitung
im Bereich Künstliche Intelligenz. Für die Aktien ging es um 4,3
Prozent hinauf.
Die US-Kosmetikkette Ulta Beauty sorgte dagegen bei
Anlegern mit einem recht mauen Umsatzausblick für trübe Stimmung.
US-Konsumenten halten sich angesichts höherer Preise und gestiegener
Kreditkosten bei Käufen von Make-up und Kosmetika eher zurück. Hinzu
kommt aber ein stärkerer Wettbewerb durch Konkurrenten wie Walmart
und Online-Händler wie Amazon . Die
Ulta-Beauty-Papiere sanken um 4 Prozent.
Der Euro blieb unter Druck. Mit 1,1044 US-Dollar
erreichte die Gemeinschaftswährung den tiefsten Stand seit gut einem
Jahr. Nach US-Börsenschluss wurde der Euro zu 1,1052 Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
auf 1,1087 (Donnerstag: 1,1088) Dollar festgesetzt, womit der Dollar
0,9019 (0,9018) Euro gekostet hatte.
Am US-Rentenmarkt sank der Terminkontrakt für zehnjährige
Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,17 Prozent auf 113,12 Punkte.
Die Rendite stieg auf 3,91 Prozent./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0253 2024-08-30/22:37
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