ROUNDUP: Milliardenschwere Zusagen zur Finanzierung von Start-ups |
17.09.2024 20:12:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Zur Finanzierung junger, innovativer
Start-up-Firmen haben Unternehmen eine milliardenschwere
Unterstützung in Aussicht gestellt. Sie wollen bis 2030 rund zwölf
Milliarden Euro in Wagniskapital investieren, wie die
Bundesregierung und die staatliche Förderbank KfW zu einem
Start-up-Gipfel in Berlin mitteilten.
Zusammen mit Unternehmen wurde eine gemeinsame Absichtserklärung
unterzeichnet. Dazu zählen die Allianz, die Commerzbank
, die Deutsche Bank und der
US-Vermögensverwalter Blackrock sowie die Deutsche Börse
, die Deutsche Telekom und Henkel
.
In der Erklärung heißt es, die bisherigen Investitionen und
verbesserten Rahmenbedingungen für Start-ups reichten im
internationalen Vergleich nicht aus.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einer "richtig guten
Nachricht" für deutsche Start-ups und den Standort Deutschland.
Durch die Initiative sollten private Investitionen in Wagniskapital,
in Start-ups und in Innovationstechnologien mobilisiert werden.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sagte: "Nur wenn es uns
gelingt, mehr privates Kapital zu mobilisieren, werden wir
zusätzliches Wachstum schaffen."
Lindner und Habeck harmonisch nebeneinander
Lindner und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) saßen
bei einer Podiums-Diskussion auf der Bühne eng nebeneinander, häufig
mit derselben Beinhaltung. Das sorgte für viele Lacher im Publikum,
wenn beide Minister auf einer großen Leinwand zu sehen waren. "Wir
sollten das öfter machen", witzelte Lindner.
Die beiden Minister sind als Schlüsselfiguren des Kabinetts bei
wichtigen Sachfragen oft unterschiedlicher Meinung. So konnten sie
sich nur mit Mühe zusammen mit Scholz auf einen Regierungsentwurf
zum Bundeshaushalt 2025 einigen.
Deutsche Start-up-Finanzierung hinkt hinterher
Der Wagniskapitalmarkt sei im internationalen Vergleich viel zu
klein, sagte Lindner. In den USA sei er im Verhältnis zur
Wirtschaftskraft dreimal so groß. Viele deutsche Investoren seien
zurückhaltend. Auch deswegen sei die neue Initiative so wichtig. Der
Chef der staatlichen Förderbank KfW, Stefan Wintels, sagte, es seien
30 Milliarden Euro Wagniskapital pro Jahr nötig, um zu den USA
aufzuschießen. Die KfW koordiniert die neue Initiative.
Habeck sagte, Deutschland habe ein Problem, wenn es darum gehe, die
Wachstumsphase von Start-ups zu finanzieren. Die Politik suche nun
den Schulterschluss mit der Wirtschaft. Es könnten sich weitere
Firmen beteiligen. Das nächste Weltunternehmen könne aus Deutschland
kommen
Bedingungen verbessern
Angekündigt wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket, um
Rahmenbedingungen für Wachstums- und Innovationskapital zu
verbessern. Start-ups und sogenannte Scaleups spielten eine wichtige
Rolle als Innovationsmotor der deutschen Volkswirtschaft, hieß es.
Diese Unternehmen benötigten jedoch eine ausreichende Finanzierung
und tragfähige Strukturen, um zu wettbewerbsfähigen Unternehmen
heranzuwachsen.
Der Präsident des Digitalverbands Bitkom, Ralf Wintergerst, sagte,
die Initiative werde die Finanzierung vieler deutscher Start-ups
erleichtern und verbessern. Junge Tech-Unternehmen in Deutschland
könnten schneller wachsen und den Technologie- und
Innovationsstandort stärken.
Der Startup-Verband forderte zuletzt eine Verdreifachung der
sogenannten Venture-Capital-Investitionen bis 2030, um eine
jährliche Finanzierungslücke von etwa 30 Milliarden Euro in
Deutschland zu schließen. Dazu sei es notwendig, mehr privates
Kapital für "Venture Capital" (Wagniskapital) zu mobilisieren,
insbesondere von institutionellen Investoren wie etwa
Versicherungen. Zahlreiche Börsengänge junger Firmen im
außereuropäischen Ausland führten zu einem erheblichen
Wertschöpfungsverlust für den Standort Deutschland./hoe/DP/nas
ISIN DE000CBK1001 DE0005810055 DE0005140008 DE0005557508 DE0006048432
AXC0253 2024-09-17/20:12
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Autor: - dpa-AFX
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