IPO/ROUNDUP/Kreise: BASF will auf Investoren-Treffen mit Umbau-Plänen punkten |
18.09.2024 14:43:00 |
LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Der unter Druck stehende Chemieriese BASF
sucht offenbar mit einer Neuaufstellung für einige
seiner Geschäfte den Ausweg aus der Misere. Zu den laufenden
Sparprogrammen soll jetzt zusätzlich eine Reihe von Schritten
kommen, die kommende Woche auf dem Kapitalmarkttag vorgestellt
werden. Dabei gehe es vor allem um die Zukunft der Geschäfte
Agrarchemie und Beschichtungen/Lacke (Coatings) im Konzern, wie die
Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der
Sache vertraute Personen berichtete. Anleger reagierten begeistert,
die Aktie stieg zeitweise klar über fünf Prozent.
Der Kapitalmarkttag findet am 26. und 27. September statt.
Investoren haben immer wieder hohe Erwartungen geäußert, dass BASF
hier liefern müsse. Der seit Ende April agierende neue BASF-Chef
Markus Kamieth will dem Vernehmen nach den BASF-Konzern in Teilen
umkrempeln. BASF wollte sich hierzu auf Anfrage von Bloomberg nicht
äußern.
Die Agrarchemie solle auf einen möglichen Börsengang in einigen
Jahren vorbereitet werden. Laut Bloomberg schätzen Experten den Wert
bis auf 20 Milliarden Euro. Für das Geschäft mit Beschichtungen
stehen laut dem Bericht möglicherweise Teilverkäufe an oder der
Einstieg von Partnern. Zum kriselnden Batteriegeschäft soll es auf
dem Kapitalmarkttag ebenfalls neue Aussagen geben.
Bereits im Dezember hatte BASF mit der gestarteten Ausgliederung der
Batteriematerialien und der Agrarchemie erste Weichen gestellt. Auch
das Lackgeschäft sollte unabhängiger agieren. Einem Verkauf wurde
damals eine Absage erteilt. Ebenfalls im Dezember konnte BASF den
Verkauf für einen wesentlichen Teil seines Öl- und Gasgeschäft
Wintershall Dea erreichen.
Die Aktien stiegen an der Dax-Spitze zuletzt um 3,3
Prozent auf 45,88 Euro, zeitweise notierten die Papiere auf dem
höchsten Stand seit Anfang Juni. Die Titel haben seit Frühjahr 2018
stetig nachgegeben und sind weit entfernt von ehemaligen
Höchstständen.
BASF hatte im zweiten Quartal die gesunkenen Verkaufspreise und die
deutlich schlechteren Geschäfte mit Agrarchemikalien zu spüren
bekommen. Zudem belasteten weiterhin negative Währungseffekte,
höhere Absatzmengen konnten diese nicht ausgleichen.
Der langjährige Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller hinterließ
seinem Nachfolger Kamieth ein schweres Erbe. Im Februar hatte
Brudermüller bei der Bilanz-Vorlage ein weiteres milliardenschweres
Sparprogramm und einen erneuten Stellenabbau im Stammwerk
Ludwigshafen angekündigt. Der größte Produktionsstandort soll neu
aufgestellt werden. BASF macht in Deutschland seit zwei Jahren
Verlust. Im Fokus steht im gesamten Konzern vor allem eine größere
Profitabilität./stk/men/jha/
ISIN DE000BASF111
AXC0139 2024-09-18/14:43
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Autor: - dpa-AFX
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