ROUNDUP/Verregneter Juni und starke Konkurrenz: H&M verfehlt Renditeziel |
26.09.2024 14:15:00 |
STOCKHOLM (dpa-AFX) - Dem schwedischen Textilhändler H&M
macht die erbitterte Konkurrenz durch Anbieter wie
Zara oder dem chinesischen Billig-Shop Shein weiter zu schaffen. Zur
anhaltenden Kaufzurückhaltung der Kunden trug im Sommer auch ein
verregneter Juni bei, weswegen der schwedische Bekleidungshersteller
sein Renditeziel für dieses Jahr nicht mehr erreichen dürfte, wie
Konzernchef Daniel Erver am Donnerstag erklärte. An der Börse
knickte die H&M-Aktie nach den Aussagen deutlich ein.
Seit Ende Juni hätten zwar die Verkäufe angezogen, sagte der
H&M-Chef in Stockholm zur Vorlage der Quartalszahlen - das werde
aber nicht reichen. "Aktuell gehen wir davon aus, dass die Marge auf
Basis des operativen Gewinns in diesem Jahr unter zehn Prozent
liegen wird". Externe Faktoren hätten den Umsatz und die
Einkaufskosten stärker belastet als zunächst angenommen, ergänzte
Erver auch unter Verweis auf die anhaltend hohe Inflation, die die
Budgets der Kundschaft schmälert.
An der Börse war die Aktie zunächst in der Spitze um 9 Prozent
eingebrochen, hatte sich dann aber etwas erholen können und stand
zuletzt noch mit gut 4 Prozent im roten Bereich. Damit liegt das
Papier im bisherigen Jahresverlauf leicht im Minus, während
zeitgleich der Hauptkonkurrent, die spanische Zara-Mutter Inditex
, an der Börse um mehr als ein Drittel zulegen konnte.
Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs 2023/24 war der
Umsatz von H&M im Vergleich zum Vorjahresabschnitt um drei Prozent
auf 59 Milliarden Kronen (5,2 Mrd Euro) gefallen. Der operative
Gewinn der schwedischen Handelskette sank um etwas mehr als ein
Viertel auf 3,5 Milliarden Kronen und damit stärker als von Experten
erwartet. James Grzinic, Einzelhandelsanalyst bei Jefferies, zeigte
sich besorgt und sprach von "kritischen Resultaten".
H&M steckt derzeit mitten im Strategiewechsel, um seinen
Absatzproblemen beizukommen. Erver, der das schwedische Unternehmen
nach dem abrupten Rücktritt von Helena Helmersson im Januar
übernommen hatte, will das Image der Marke aufpolieren, um künftig
wieder mehr Kunden zu gewinnen. H&M werde sich nicht länger auf
"Dinge konzentrieren, die unsere Marken nicht stärken oder nicht zu
unserem Umsatz und unserer Rentabilität beitragen", betonte der
Manager in einer Erklärung.
So investiert H&M etwa in das Erscheinungsbild seiner Produkte und
der Filialen und verstärkt sein Marketing, um zum größten
Konkurrenten Inditex wieder aufzuschließen. Aber auch der
chinesische Online-Händler Shein, der vor allem ein jüngeres
Publikum anspricht, gilt als zunehmend starker Gegner, gegen den H&M
antreten muss. Derweil gibt sich Konzernchef Ever optimistisch: "Wir
sind zuversichtlich, dass unser Plan zu einem steigenden Umsatz und
einer höheren Profitabilität führen wird." So sei die
Herbstkollektion bei der Kundschaft bereits sehr gut angekommen. H&M
rechne daher für September mit einem Umsatzanstieg - gerechnet in
lokalen Währungen - um elf Prozent im Vergleich zum
Vorjahr./tav/nas/stk
ISIN SE0000106270 ES0148396007
AXC0201 2024-09-26/14:15
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Autor: - dpa-AFX
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