AKTIEN IM FOKUS: Prognosesenkung belastet Hella kaum - Branche bleibt gefragt |
27.09.2024 12:43:00 |
FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Eine Prognosesenkung hat die Aktien von
Hella am Freitag kaum belastet. Die Warnung des
Autozulieferers sei nicht so harsch ausgefallen, wie man es nach den
jüngsten Gewinnwarnungen von BMW und Mercedes-Benz
hätte befürchten können, kommentierte ein
Börsenhändler. Analysten äußerten sich ähnlich.
Der guten Branchenstimmung, die weiterhin von Nachrichten aus China
profitierte, konnte die Nachricht nichts anhaben. Dies galt sogar
für den Hella-Mutterkonzern Forvia , dessen Titel mit
deutlichen Gewinnen der eigenen Prognosesenkung trotzten.
Bei Hella stand nach einem anfänglichen Kursrutsch um bis zu gut 8
Prozent um die Mittagszeit nur noch ein Minus von 0,1 Prozent auf
88,90 Euro zu Buche. Und erfreulicher als der aktuelle Aktienkurs
sieht ohnehin die längerfristige Entwicklung aus.
Erst Anfang des Monats hatten Hella ihr Rekordhoch aus dem März bei
92,70 Euro eingestellt - damals hatten die Titel trotz mäßiger
endgültiger Geschäftszahlen einen Kurssprung hingelegt. Seit
Jahresbeginn haben sie 7,8 Prozent gewonnen. Damit schneiden sie
deutlich besser ab als der MDax und der Index der
europäischen Autobauer und Zulieferer , die im selben
Zeitraum 0,3 beziehungsweise 5 Prozent verloren haben.
Am Donnerstag nach Börsenschluss hatte Hella mit Verweis auf seit
der Jahresmitte eingetrübte Rahmenbedingungen den Ausblick für
Umsatz und operatives Ergebnis gesenkt. Branchenexperte Christoph
Laskawi von der Deutschen Bank zeigte sich davon angesichts der
Warnungen von BMW und Mercedes-Benz kaum überrascht. Schließlich sei
Hella stark mit Premium-Autobauern verbandelt. Für andere
Autozulieferer zieht Laskawi daraus ebenso negative Rückschlüsse wie
Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan.
Der Autoindex knüpfte am Freitag dennoch an seine jüngste Erholung
an: Mit plus 2,3 Prozent lag er im Branchentableau
ganz vorn. Er profitierte weiter von Maßnahmen Chinas zur Stützung
der heimischen Konjunktur.
Im Dax setzten vor dem Wochenende Porsche AG
, Mercedes-Benz und Volkswagen ihre
Kurserholung mit deutlichen Gewinnen fort. Gleiches galt für den
Zulieferer Continental , Stabilus sowie
Schaeffler und Vitesco aus dem MDax
beziehungsweise dem Nebenwerte-Index SDax .
Am europäischen Markt waren neben den Aktien der Autobauer
Stellantis und Renault die
Anteilsscheine des Zulieferers Valeo gefragt. Bei
Forvia fiel das Plus mit 9,2 Prozent besonders deutlich aus. Dass
die Franzosen am Vorabend ebenfalls ihren Ausblick nach unten
revidiert hatten, ließ die Anleger kalt - obwohl die
Konsensschätzung für das operative Jahresergebnis (Ebit) nun nach
Einschätzung von UBS-Experte David Lesne um rund 10 Prozent sinken
dürfte. Im bisherigen Jahresverlauf steht bei Forvia aber immer noch
mehr als eine Kurshalbierung zu Buche.
Zuletzt hatte Chinas Zentralbank weitreichende Maßnahmen zur
Ankurbelung der heimischen Konjunktur angekündigt und die politische
Führung ebenfalls ihren Willen zur Unterstützung signalisiert. Am
Freitag senkten die Währungshüter dann eine wichtige Rate für
Banken, um der angeschlagenen Wirtschaft unter die Arme zu greifen.
Durch die Reduzierung der Mindestreserven um 0,5 Prozentpunkte
müssen Banken weniger Pflichtguthaben einbehalten und haben mehr
Geld zur Verfügung, um Kredite auszugeben oder Staatsanleihen etwa
zur Finanzierung von Infrastruktur zu kaufen./gl/ajx/stk
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Autor: - dpa-AFX
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