ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Verluste nach Angriff Irans auf Israel |
01.10.2024 22:27:00 |
NEW YORK (dpa-AFX) - Ein neuerlicher Angriff des Iran auf Israel hat
am Dienstag die Lage im Nahen Osten verschärft und die Börsen unter
Druck gesetzt. In New York erwischte es dabei Technologiewerte
besonders stark, wie zum Börsenschluss das Minus von 1,43 Prozent
für den Nasdaq 100 beim Stand von 19.773,30 Punkten
zeigte. Aktien von Chipherstellern wie Nvidia , Intel
und Micron verloren zwischen 3 und 4
Prozent.
Kursgewinne bei Öl- und Rüstungsaktien trugen dazu bei, dass
Standardwerte insgesamt etwas glimpflicher davon kamen. Der
US-Leitindex Dow Jones Industrial gab um 0,41 Prozent
auf 42.156,97 Punkte nach. Für den marktbreiten S&P 500
, der am Vortag kurz vor dem Handelsende seine
Bestmarke nur knapp verfehlt hatte, ging es um 0,93 Prozent auf
5.708,75 Punkte nach unten.
Tatsache ist, dass der Start für die US-Anleger in den Monat Oktober
und ins Schlussquartal misslang. US-Wirtschaftsdaten zur Stimmung im
Verarbeitenden Gewerbe und zum Arbeitsmarkt gerieten am Dienstag
angesichts der eskalierenden kriegerischen Auseinandersetzung im
Nahen Osten in den Hintergrund.
Bereits vor der Attacke des Iran auf Israel hatte am Nachmittag die
US-Regierung vor einem "unmittelbar bevorstehenden" Raketenangriff
gewarnt. Ein solcher direkter Angriff werde schwerwiegende Folgen
für den Iran haben, hieß es in einer Mitteilung eines
Regierungsvertreters, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
US-Präsident Joe Biden wies das US-Militär an, auf Israel gerichtete
iranische Raketen abzuschießen. Später gab Israel Entwarnung.
Marktbeobachter sagten, es müsse nun abgewartet werden, ob die
Situation weiter eskaliere. Wenn nicht, könnten sich die Börsen auch
schnell wieder erholen.
Ölwerte profitierten von den Nachrichten aus dem Nahen Osten, weil
damit die Gefahr einer Verknappung des Rohstoffs verbunden ist.
ConocoPhillips schlossen 3,9 Prozent fester,
Exxonmobil gewannen 2,3 Prozent und Chevron
legten um 1,7 Prozent zu. Die Ölpreise zogen stark
an. Auch im Rüstungssektor gab es Gewinne, nicht ungewöhnlich in
Kriegszeiten. Lockheed Martin verbuchte einen Zuwachs
von 3,6 Prozent.
Im Blick stand außerdem ein Hafenstreik an der Ost- und Golfküste
der USA, womit sämtliche Warenströme in den betroffenen Häfen
gestoppt wurden. Analysten befürchten, dass der Ausstand zu
Lieferengpässen und höheren Preisen für die Verbraucher führen und
die US-Wirtschaft Milliarden US-Dollar kosten könnte. Aktien von
Logistikern litten unter den Entwicklungen: Fedex und
United Parcel Service gaben um 1,5 beziehungsweise
2,3 Prozent nach.
Die in den zurückliegenden Wochen schwachen Papiere von Boeing
stemmten sich mit plus 1,4 Prozent gegen einen
Bericht, wonach sich der Flugzeugbauer mindestens 10 Milliarden
Dollar über den Verkauf neuer Aktien beschaffen möchte. Ziel sei es,
die durch den laufenden Streik von 33.000 Arbeitern erschöpften
Barreserven wieder aufzufüllen, berichtete die Nachrichtenagentur
Bloomberg unter Berufung auf Insider. Eine Kapitalerhöhung wäre
nicht wirklich überraschend, sagte ein Analyst.
Der Euro gab nach. Es belastete die gestiegene
Erwartung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bereits im Oktober
die Leitzinsen senken könnte. Nach dem Schluss an der Wall Street
kostete die Gemeinschaftswährung 1,1069 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1086 (Montag: 1,1196)
US-Dollar festgesetzt, womit der Dollar 0,9020 (0,8931) Euro
gekostet hatte. Die sich weiter zuspitzende Lage im Nahen Osten
bewegte den Devisenmarkt kaum.
Am US-Anleihemarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere
(T-Note Future) um 0,38 Prozent auf 114,72 Punkte. Die Rendite von
Anleihen mit dieser Laufzeit sank im Gegenzug auf 3,74
Prozent./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0344 2024-10-01/22:27
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Autor: - dpa-AFX
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