Hafenarbeiter an US-Ostküste beenden Streik |
04.10.2024 05:40:00 |
NEW YORK (dpa-AFX) - Zehntausende Hafenarbeiter an der US-Ostküste
haben ihren Streik nach wenigen Tagen gestoppt. Die Laufzeit des
aktuellen Vertrages wurde bis zum 15. Januar verlängert, um
weiterzuverhandeln, wie die Gewerkschaft ILA mitteilte. Die
großflächige Arbeitsniederlegung nur wenige Wochen hätte Sorgen vor
Lieferengpässen ausgelöst.
"Der Streik ist vorbei", sagte der lokale Gewerkschaftschef Scott
Cowan in Baltimore dem Sender CBS. Nach seinen Angaben will die
Gewerkschaft das Angebot einer Einkommenserhöhung um 61,5 Prozent
über die sechsjährige Laufzeit des Vertrages annehmen. Außerdem
sollen in den kommen Monaten Maßnahmen ausgehandelt werden, die
einen Abbau von Arbeitsplätzen durch Automatisierung verhindern.
Die Arbeiter waren in der Nacht zum 1. Oktober in den Streik
getreten. Auch ein neues Arbeitgeber-Angebot mit einer
Einkommenserhöhung von nahezu 50 Prozent hielt sie nicht davon ab.
Leere Klopapier-Regale
In den USA löste der Streik Panikkäufe von Toilettenpapier aus.
Käufer berichteten auf Online-Plattformen von leeren Regalen oder
schwindendem Angebot in großen Läden wie Walmart oder
Costco - ganz ähnlich wie zu Beginn der Corona-Krise. Dabei werden
mehr als 90 Prozent des in den USA verkauften Toilettenpapiers im
Land selbst produziert.
Die US-Regierung rief die Parteien auch zu einer schnellen Einigung
und einem Ende des Streiks auf, um das Verderben von in Containern
verladenen Nahrungsmitteln zu verhindern. Unter anderem erreicht ein
großer Teil der in den USA verkauften Bananen das Land über
Ostküsten-Häfen.
Hohe kosten durch Streik
Über die Ostküsten-Häfen wird rund die Hälfte des Containerumschlags
im US-Außenhandel abgewickelt. Der Streik Zehntausender Mitglieder
der Gewerkschaft International Longshoremen's Association (ILA)
dürfte mehrere hundert Millionen Dollar pro Tag gekostet haben.
Zudem brauche man pro Streiktag sieben bis zehn Tage, um den Stau in
den Häfen abzubauen, sagte etwa der Chef des Logistikers Flexport,
Ryan Petersen, dem TV-Sender CNBC. Da der Streik schon seit Monaten
absehbar war, bauten viele Unternehmen Vorräte zumindest für einige
Wochen auf.
Die ILA-Mitglieder beladen und entladen Schiffe und sind für die
Wartung der Hafentechnik zuständig. Die Gewerkschaft verweist auf
die Milliardenprofite in der Container-Schifffahrt. Dem "Wall Street
Journal" zufolge verlangte sie in den Verhandlungen ein
Einkommensplus von 77 Prozent./so/DP/zb
ISIN US9311421039
AXC0014 2024-10-04/05:40
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Autor: - dpa-AFX
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