Aktien Frankfurt: Dax behauptet sich über 19.000 Punkten |
04.10.2024 12:01:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich nach den
jüngsten Verlusten am Freitag mit Mühe etwas stabilisiert. Nachdem
er zunächst unter die 19.000-Punkte-Marke gerutscht war, konnte er
sich wieder etwas berappeln - um die Mittagszeit stand ein Plus von
0,11 Prozent auf 19.037,21 Punkte zu Buche. Für die laufende Woche
zeichnet sich indes ein Minus von 2,2 Prozent ab.
Angesichts des anstehenden US-Arbeitsmarktberichts und dessen
Bedeutung für die US-Geldpolitik sowie der weiter angespannten Lage
im Nahen Osten blieben die Anleger vorsichtig. Vor einer Woche hatte
der Dax mit knapp 19.492 Punkten ein Rekordhoch erreicht.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann am
Freitag 1,02 Prozent auf 26.846,43 Punkte. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um knapp 0,2
Prozent hoch.
"Da der Konflikt im Nahen Osten nicht weiter eskaliert, beruhigen
sich zunächst auch die Gemüter an der Börse etwas", kommentierte
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Der
US-Arbeitsmarktbericht am frühen Nachmittag "dürfte die Entscheidung
herbeiführen, ob der Dax diese Woche über der Unterstützung von
19.000 Punkten beendet oder ob sich das technische Bild darunter
verschlechtert".
Skeptischer ist Marktbeobachter Stephen Innes von SPI Asset
Management mit Blick auf den Nahost-Konflikt. "Die Märkte halten
sich stabil, aber in der geopolitischen Landschaft brodelt es",
warnte er mit Blick auf eine befürchtete Reaktion Israels auf den
jüngsten, massiven iranischen Raketenangriff.
Innes zufolge ist es zunächst positiv, dass die US-Wirtschaft weiter
ihre Widerstandsfähigkeit beweist. Diese Medaille habe aber eine
Kehrseite: "Angesichts der so guten Wirtschaftsentwicklung hat die
US-Notenbank Fed möglicherweise keine überzeugenden Argumente für
eine massive Zinssenkung im November."
Am deutschen Aktienmarkt stach vor dem Wochenende Hapag-Lloyd
negativ heraus. Die in keinem wichtigen Index
gelisteten Anteilsscheine der Großreederei sackten um gut 12 Prozent
ab, nachdem Hafenarbeiter an der US-Ostküste ihren Streik nach
wenigen Tagen gestoppt haben.
Im Fokus stand zudem Redcare Pharmacy . Die
Online-Apotheke hatte am Vorabend Eckdaten für das vergangene
Quartal vorgelegt und rechnet 2024 wegen höherer Werbeausgaben für
das E-Rezept mit einem geringeren Gewinn als bisher. Daher halbierte
sie ihre Prognose für die bereinigte Ergebnismarge fast. Während
Optimisten die überzeugende Umsatzentwicklung mit dem E-Rezept
hervorhoben, betonten Pessimisten die Belastung für die
Profitabilität. Am Markt überwog eine positive Interpretation: Die
Aktien, die seit Mitte September um bis zu 19 Prozent zugelegt und
zuletzt stagniert hatten, stiegen um weitere 2,4 Prozent.
Autoaktien trotzten der Entscheidung der EU, Zusatzzölle auf
Elektroautos aus China zu ermöglichen. Obwohl die deutsche Branche
mehr Nachteile als Vorteile sieht und Gegenmaßnahmen Chinas
befürchtet, blieb es bei der vorherigen Kursstabilisierung: Für
Volkswagen , dessen Sportwagentochter Porsche AG
, BMW und Mercedes-Benz
standen nach den jüngsten Verlusten Kursgewinne von bis zu 1,5
Prozent zu Buche. Die Anleger hoffen offenbar, dass Brüssel mit
China am Verhandlungstisch noch eine Lösung erreicht. In diesem Fall
können die Zölle von der EU-Kommission wieder gestoppt werden.
Derweil wagte der Wissenschaftsverlag Springer Nature
am Freitag den Sprung auf das Börsenparkett. Nach einem ersten Kurs
von 24 Euro kosteten die Aktien zuletzt 24,56 Euro - damit notierten
sie gut 9 Prozent über dem Ausgabepreis von 22,50 Euro./gl/men
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0116 2024-10-04/12:01
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Autor: - dpa-AFX
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