Bundesregierung senkt Konjunkturprognose |
06.10.2024 11:15:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung erwartet einem Medienbericht
zufolge nun auch für 2024 ein Schrumpfen der deutschen Wirtschaft.
Die Konjunkturprognose werde deutlich nach unten korrigiert,
berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Ursprünglich hatte
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für dieses Jahr mit einem
leichten Plus des Bruttoinlandsprodukts von 0,3 Prozent gerechnet -
nun werde ein Minus von 0,2 Prozent erwartet. Habeck will die neue
Prognose am Mittwoch in Berlin vorstellen.
Der Schritt kommt nicht überraschend, denn zuletzt hatten auch die
großen Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Erwartungen nach unten
korrigiert. Sie rechnen für dieses Jahr mit einem Minus von 0,1
Prozent. Grund ist vor allem Unsicherheit bei Unternehmen und
Bürgern. Das nach wie vor hohe Zinsniveau bremst Investitionen,
Firmen sind wegen der volatilen wirtschafts- und geopolitischen Lage
vorsichtig, private Haushalte legen ihr Einkommen vermehrt auf die
hohe Kante statt in Wohneigentum oder Konsum zu investieren.
Sowohl Bundesregierung als auch Forschungsinstitute gehen davon aus,
dass sich die Lage im kommenden Jahr allmählich bessert. Die
Wirtschaft soll dann wieder wachsen. Voraussetzung ist allerdings,
dass die von der Ampel-Regierung geplante Wachstumsinitiative mit
steuerlichen Verbesserungen, Arbeitsanreizen und einem Abbau von
Bürokratie zündet. Bislang ist nur ein Bruchteil davon umgesetzt.
"Es besteht nach wie vor großer Handlungsbedarf. Ein erster,
notwendiger Schritt ist die Wachstumsinitiative dieser
Bundesregierung", sagte Habeck der "Süddeutschen Zeitung". "Die
deutsche Wirtschaft kann in den kommenden zwei Jahren signifikant
stärker wachsen, wenn die Maßnahmen vollständig umgesetzt werden und
ihre Wirkung entfalten können. Jetzt ist nicht die Zeit für
Bedenken, jetzt ist die Zeit, schnell zu handeln." In der Regierung
wird befürchtet, dass die Bundesländer die Maßnahmen ausbremsen
könnten, da sie dadurch weniger Steuern einnehmen./tam/DP/ngu
AXC0014 2024-10-06/11:15
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Autor: - dpa-AFX
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