Klares Votum für Alice Weidel - Gegner kündigt Austritt an |
06.10.2024 12:42:00 |
ULM (dpa-AFX) - Die AfD-Co-Vorsitzende Alice Weidel ist die klare
Nummer Eins ihrer Partei im Südwesten und geht mit Rückenwind in die
Bundestagswahl 2025. Bei einer Aufstellungsversammlung am Samstag in
Ulm erhielt sie fast 87 Prozent von 877 abgegebenen Stimmen. Das
teilte der Co-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier mit, der mit knapp
82 Prozent Zustimmung auf Platz zwei der Landesliste gewählt wurde
und ebenfalls bereits Bundestagsabgeordneter ist.
Weidel und ihr Co-Vorsitzender im Bund, Tino Chrupalla, hatten sich
darauf geeinigt, dass die 45-Jährige im Herbst 2025 als
Kanzlerkandidatin der AfD bei der Bundestagswahl antreten soll.
Offiziell nominiert ist sie aber noch nicht.
Südwest-Landesverband sieht sich gestärkt
Das Abschneiden von Weidel bei dem Ulmer Parteitag freut die
Südwest-AfD-Spitze in doppelter Hinsicht: Mit dem klaren Ergebnis
habe Weidel zum einen starken Rückenwind für ihre offizielle
Nominierung als Kanzlerkandidatin. Zugleich sei die Position des
Landesverbands gestärkt, sagte Emil Sänze, Co-Vorsitzender des
AfD-Landesverbandes Baden-Württemberg, der dpa.
Nach einem von Chaos und Lagerkämpfen geprägten AfD-Landesparteitag
im Februar in Rottweil war Sänze nach der Veranstaltung in Ulm
sichtlich erleichtert. Er lobte die Disziplin beim Parteitag in Ulm:
"Die Partei ist reif geworden", sagte er. Man könne sich nun ganz
den Herausforderungen der aktuellen Politik widmen. "Wir wollen als
Volkspartei wahrgenommen werden. Und wir wollen eine
Regierungsbeteiligung." Eine Allianz mit "Nationalkommunisten", wie
er das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bezeichnete, wolle man dabei
nicht.
Weidel-Gegner will die Partei verlassen
Der baden-württembergische Landesverband der Partei galt lange als
zerstritten. Der frühere Landeschef und Weidel-Widersacher Dirk
Spaniel sagte t-online, er wolle nach deren Wahl aus der AfD
austreten. "Jede Partei kriegt die Politiker, die sie verdient",
sagte er dem Nachrichtenportal. Er sei erleichtert, "die
parteiinternen Schweinereien gegen mich" nun nicht mehr hinnehmen zu
müssen. Spaniel gehört ebenfalls der AfD-Fraktion im Bundestag an.
Laut Landeschef Sänze soll Spaniel auch in Chatgruppen seinen
Austritt verkündet haben. Dass Spaniel die AfD wirklich verlässt,
erwartet Sänze hingegen nicht. Ein solches Ankündigungsverhalten
kenne er schon aus den letzten Jahren. Spaniel selbst war zunächst
nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Insgesamt sollten bei der
zweitägigen Veranstaltung in Ulm 25 Listenplätze vergeben werden.
Protest gegen rechts
Rund 2.000 Menschen demonstrierten nach Angaben der Polizei am
Samstag gegen das AfD-Treffen in der Messe in Ulm. Die AfD wird vom
Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall
beobachtet, einige Landesverbände sind vom jeweils zuständigen
Landesverfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft.
Veranstalter der Proteste war ein Bündnis für Demokratie und
Vielfalt./mi/DP/ngu
AXC0030 2024-10-06/12:42
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Autor: - dpa-AFX
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