Kfz-Gewerbe erwartet mit Zöllen steigende Preise für E-Autos |
06.10.2024 13:07:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Mit einer Einführung von Strafzöllen auf
chinesische Elektroautos erwartet die Branche negative Konsequenzen
für den Kfz-Handel und Autokäufer. Für die Verbraucher drohten sich
durch den Eingriff in den Wettbewerb mit chinesischen Herstellern
die Preise für Elektroautos zu verteuern, sagte der Vizepräsident
des Zentralverbands des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZdK),
Thomas Peckruhn, der "Augsburger Allgemeinen". Das würde die ohnehin
schon zurückhaltende Kauflaune noch weiter verschlechtern.
Für die Autohändler, die sich zur Aufnahme einer chinesischen Marke
entschieden und dafür Investitionen getätigt hätten, würden
Strafzölle den Wettbewerb verzerren, sagte Peckruhn. Zudem sei die
Wahrscheinlichkeit für eine chinesische Gegenreaktion hoch. Dies
würde sämtliche Exporte für nicht in China produzierte Fahrzeuge
betreffen und zu einer Schwächung der in Deutschland ansässigen
Hersteller und Zulieferer führen. "Strafzölle sind keine Lösung für
einen fairen, globalen Handel", betonte der Verbandsvize.
Der Weg für EU-Zölle ist frei
Die EU könnte trotz Widerstands aus Deutschland Zusatzzölle auf
Elektroautos aus China erheben. Es hat sich keine ausreichende
Mehrheit der EU-Staaten gegen das Vorhaben ausgesprochen, wie
EU-Diplomaten am Freitag bestätigten. Damit kann die EU-Kommission
jederzeit entscheiden, die Abgaben in Höhe von bis zu 35,3 Prozent
einzuführen. Deutsche Autobauer reagierten besorgt und hoffen weiter
auf eine Verhandlungslösung. Die chinesische Regierung will
ihrerseits an Verhandlungen festhalten.
Ob oder in welchem Umfang mögliche Zölle an Kunden weitergegeben
würden, ist noch unklar. Wenn Hersteller die Kosten nicht
weitergeben, müssten sie den Aufschlag aus eigener Tasche zahlen.
Nach Berechnungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) von
Ende Mai würden Zölle zu steigenden Kaufpreisen für Elektroautos
führen, da der Import von Autos aus China zurückgehen werde.
Absatz von E-Autos ohnehin schwach
Wegen der schwachen Nachfrage nach Elektroautos hat die Branche ihre
Prognose für 2024 gerade weiter gesenkt. Man rechne nur noch mit
einem Jahresabsatz von 372.000 reinen Batteriewagen, 29 Prozent
weniger als im Vorjahr, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA)
mitteilte. Bisher war der Branchenverband von einem Rückgang um 25
Prozent auf 393.000 neue E-Autos ausgegangen.
In den ersten neun Monaten wurden in Deutschland den Angaben zufolge
nur 276.000 reine Batteriefahrzeuge abgesetzt, 29 Prozent weniger
als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Grund sei vor allem der
Wegfall der E-Auto-Förderung im vergangenen Jahr, so der VDA. Damit
entfielen 13 Prozent aller Neuzulassungen auf Elektroautos.
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne)
monierte, die Hersteller in Europa hätten zu wenig bezahlbare,
kleine E-Modelle entwickelt. Die Zölle würden jetzt aber auch
preiswertere Elektroautos aus China teurer machen und damit die
Umstellung auf Elektromobilität bremsen. "Das widerspricht den
eigenen Klimazielen der EU und ist damit klimaschädlich und
ökonomisch fatal."/hgo/DP/ngu
AXC0032 2024-10-06/13:07
|
Autor: - dpa-AFX
|
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 19.884,75 | -85,11 | -0,43% |
TecDax | 3.413,81 | -19,04 | -0,55% |
MDAX | 25.549,77 | 121,41 | 0,48% |
Dow Jones (EOD) | 42.840,26 | 498,02 | 1,18% |
Nasdaq 100 | 21.289,15 | 178,65 | 0,85% |
S & P 500 (EOD) | 5.930,85 | 63,77 | 1,09% |
SMI | 11.384,92 | -29,92 | -0,26% |
|
EUR/US$ | 1,0434 | 0,01 | 0,68% |
EUR/Yen | 163,0813 | -0,06 | -0,04% |
EUR/CHF | 0,9314 | -0,00 | -0,01% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8296 | 0,00 | 0,08% |
Yen/US$ | 0,0064 | 0,00 | 0,82% |
CHF/US$ | 1,1198 | 0,01 | 0,68% |
|
baha Brent Indication | 73,42 | -0,52 | -0,71% |
Gold | 2.617,55 | 25,03 | 0,97% |
Silber | 28,86 | -0,67 | -2,28% |
Platin | 930,93 | 3,83 | 0,41% |
|
|
|