ROUNDUP: Ampel-Pläne zu 'Anschubprämie' für Job-Aufnahme wackeln
06.10.2024 14:52:00

BERLIN (dpa-AFX) - Die SPD-Fraktion will die von der Bundesregierung geplante "Anschubfinanzierung" für Langzeitarbeitslose, die einen Job annehmen, stoppen. Der sozialpolitische Sprecher der Fraktion, Martin Rosemann, sagte der "Bild": "Die Anschubfinanzierung war ein ausdrücklicher Wunsch von Robert Habeck (Grüne). Als Fachpolitiker der SPD teilen wir die Bedenken, die das Arbeitsministerium immer vorgetragen hat." Zwar habe die SPD das Instrument im Gesamtpaket zu Bürgergeld-Änderungen mitgetragen. "Wenn aber nun auch aus der Fraktion der Grünen Kritik vorgetragen wird und auch die FDP die Bedenken teilt, dann spricht wenig dafür, daran festzuhalten", sagte Rosemann.
Das Kabinett hatte vergangene Woche Verschärfungen der Regeln für Bürgergeld-Empfängerinnen und -Empfänger beschlossen. Bei Ablehnung einer Arbeit müssen sie bald mit höheren Strafen rechnen. Teil der Regelungen ist aber auch die sogenannte Anschubfinanzierung. Langzeitarbeitslose, die mehr als zwölf Monate in einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit beschäftigt sind, sollen einmalig 1000 Euro erhalten können. Die Regelung soll zum 1. Januar 2025 in Kraft treten.
Die "Anschubfinanzierung" stieß aber auf Widerstand. "Die 1000-Euro-Prämie ist blanker Hohn für diejenigen, die seit Jahren ihren Job machen. Die Ampel gefährdet den sozialen Frieden und gießt damit noch mehr Öl ins Feuer", sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber der "Bild"-Zeitung.
Der Grünen-Sozialpolitiker Frank Bsirske lehnt das Vorhaben ebenfalls ab. "Ich halte die Prämie nicht für erforderlich. Die allermeisten Menschen im Bürgergeld nehmen sowieso einen Job an, wenn sie die Chance dazu haben", sagte er "Bild". Der FDP-Haushaltspolitiker Frank Schäffler sagte der Zeitung: "Das Vorhaben ist ein Unding. Die Ausgaben explodieren ja jetzt schon. Die Prämie muss im Bundestag gestoppt werden."
Das Bundeswirtschaftsministerium verteidigte das Vorhaben. Gedacht sei die Finanzierung als Anreiz zur Suche nach einer existenzsichernden Beschäftigung. Zudem solle die Prämie ein Gegengewicht bilden zu Verlusten staatlicher Leistungen bei Aufnahme einer Arbeit. "Beschäftigungen mit niedrigeren Einkommen werden durch hohe Abzüge beim Bürgergeld, Kinderzuschlag und Wohngeld unattraktiv", hieß es. Das Problem sei im Rahmen der geltenden Rechtsprechung nur schwer zu mindern. Mit der Prämie spare der Staat unter dem Strich Geld./hrz/DP/ngu
AXC0039 2024-10-06/14:52
Autor:  - dpa-AFX
 Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.
 Österreich-Börsen
 ATX3.663,01 32,53 0,90% 
 ATX Prime1.826,03 14,00 0,77% 
 Immobilien-ATX300,29 -5,17 -1,69% 
 Indizes
 DAX19.909,14 -75,18 -0,38% 
 TecDax3.417,15 -35,12 -1,02% 
 MDAX25.589,06 -116,07 -0,45% 
 Dow Jones (EOD)42.992,21 -333,59 -0,77% 
 Nasdaq 10021.160,24 -312,78 -1,46% 
 S & P 500 (EOD)5.970,84 -66,75 -1,11% 
 SMI11.579,65 -9,69 -0,08% 


 Zinsen / Währungen
 Wichtige Währungen
 EUR/US$1,0384 -0,00 -0,40% 
 EUR/Yen163,2168 -1,45 -0,88% 
 EUR/CHF0,9416 0,00 0,11% 
 EUR/Brit. Pfund0,8295 0,00 0,07% 
 Yen/US$0,0064 0,00 0,47% 
 CHF/US$1,1029 -0,01 -0,53% 
 Zinsen
 ESTR (EUR)2,91600,01 0,24% 
 SAR® ON (CHF)0,4554-0,00 -0,02% 
 TONA (JPY)0,22700,00 0,00 
 Rohstoffe
 baha Brent Indication74,750,59 0,80% 
 Gold2.611,77-3,75 -0,14% 
 Silber29,49-0,20 -0,68% 
 Platin913,43-15,95 -1,72% 
 

Technologie und Daten von . Bitte Nutzungsbedingungen beachten.