US-Regierung könnte Zerschlagung von Google fordern |
09.10.2024 06:14:00 |
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung erwägt, vor Gericht die
Zerschlagung von Google zu fordern. Das
US-Justizministerium erwähnte in einem Zwischenbericht zu seinen
Überlegungen mögliche "strukturelle Maßnahmen" - also eine
erzwungene Trennung von Unternehmensteilen. Die US-Regierung muss
bis zum 20. November über ihre Empfehlung in einem seit Jahren
laufenden Wettbewerbsverfahren entscheiden.
Google hatte in dem Prozess Anfang August eine empfindliche
Niederlage gegen die US-Wettbewerbshüter erlitten. Ein Richter in
Washington urteilte, der Konzern habe ein Monopol bei der
Internet-Suche - und es mit unlauteren Mitteln gegen Konkurrenz
verteidigt. Google will gegen das Urteil in Berufung gehen.
Milliardenzahlungen an Apple und Co im Fokus
Im Mittelpunkt des Verfahrens standen die milliardenschweren Deals,
mit denen sich Google jahrelang den Platz als voreingestellte
Suchmaschine sicherte, etwa im Web-Browser Safari auf Apples
iPhones oder bei Firefox.
Der Richter Amit Mehta kam bei seiner Analyse des Falls zunächst zu
dem Schluss, Google habe ein Monopol im Suchmaschinenmarkt. Dafür
spreche unter anderem, dass der Konzern Preise für Werbekunden
erhöhen könne, ohne negative Folgen zu befürchten.
Die Deals, mit denen Google zur Standard-Suchmaschine auf iPhones
und in anderen Browsern wurde, hätten diese Marktposition zementiert
- und das sei für einen Monopolisten verbotenes Handeln gewesen,
urteilte Mehta. Zugleich betonte er in seinem rund 280 Seiten langen
Urteil mehrfach, dass Google anderen Suchmaschinen überlegen sei.
US-Regierung sieht auch Problem bei Künstlicher Intelligenz
Aktuell wird in dem Verfahren über mögliche Konsequenzen aus dem
Urteil beraten. Das Justizministerium machte hauptsächlich
allgemeine Angaben zu seinen Überlegungen. Es schrieb aber, man
wolle mit Verhaltensregeln und strukturellen Maßnahmen verhindern,
dass der Internet-Konzern unter anderem seinen Web-Browser Chrome,
die App-Plattform und das Smartphone-System Android zum Vorteil
seines Suchmaschinen-Geschäfts einsetzen könne.
Auch könnte die US-Regierung vorschlagen, dass Google mehr
Informationen zu seiner Suchmaschine mit Konkurrenten teilen soll.
Sie macht sich zudem Gedanken darüber, wie die Position von Websites
gegenüber Google gestärkt werden könnte, wenn es um die Verwendung
ihrer Daten zum Training von Software mit Künstlicher Intelligenz
geht.
Google warnt vor negativen Folgen
Google kritisierte, die Regierung scheine weitreichende Maßnahmen
ins Auge zu fassen, während es in dem Fall um Vertriebsdeals gehe.
Dies könne ungeplante Konsequenzen für Verbraucher, Unternehmen und
die Wettbewerbsfähigkeit der USA haben, warnte der Konzern in einem
Blogeintrag./so/DP/zb
ISIN US0378331005 US02079K1079
AXC0037 2024-10-09/06:14
|
Autor: - dpa-AFX
|
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 19.884,75 | -85,11 | -0,43% |
TecDax | 3.413,81 | -19,04 | -0,55% |
MDAX | 25.549,77 | 121,41 | 0,48% |
Dow Jones (EOD) | 42.840,26 | 498,02 | 1,18% |
Nasdaq 100 | 21.289,15 | 178,65 | 0,85% |
S & P 500 (EOD) | 5.930,85 | 63,77 | 1,09% |
SMI | 11.384,92 | -29,92 | -0,26% |
|
EUR/US$ | 1,0434 | 0,01 | 0,68% |
EUR/Yen | 163,0813 | -0,06 | -0,04% |
EUR/CHF | 0,9314 | -0,00 | -0,01% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8296 | 0,00 | 0,08% |
Yen/US$ | 0,0064 | 0,00 | 0,82% |
CHF/US$ | 1,1198 | 0,01 | 0,68% |
|
baha Brent Indication | 73,42 | -0,52 | -0,71% |
Gold | 2.617,55 | 25,03 | 0,97% |
Silber | 28,86 | -0,67 | -2,28% |
Platin | 930,93 | 3,83 | 0,41% |
|
|
|