VERMISCHTES/ROUNDUP/Nach 'Milton': Schäden und Verunsicherung in Florida |
11.10.2024 11:34:00 |
TAMPA (dpa-AFX) - Einen Tag nach dem Durchzug von Hurrikan "Milton"
kehren die Einwohner des US-Bundesstaats Florida die Scherben
zusammen. Nach gleich zwei schweren Stürmen innerhalb von zwei
Wochen ist das Ausmaß der Zerstörung und des Frustes in der
Bevölkerung enorm. Zusätzlich erschwert wird die Katastrophenhilfe
in den betroffenen Gebieten durch kursierende Falschnachrichten.
In der Nacht zum Freitag waren immer noch mehr als 2,5 Millionen
Menschen von Stromausfällen betroffen, wie aus Daten der US-Website
PowerOutage hervorging. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit
"Milton" stieg derweil nach Zählungen mehrerer US-Medien auf mehr
als ein Dutzend, der Sender CBS berichtete unter Berufung auf
verschiedene Behörden sogar über mindestens 16 Tote. Knapp 1.000
Menschen seien bislang im Sturmgebiet gerettet worden, zitierte der
Sender CNN Floridas Gouverneur Ron DeSantis.
Zerstörung nach zwei schweren Stürmen
"Milton" war am späten Mittwochabend (Ortszeit) etwa 100 Kilometer
südlich von Tampa als Hurrikan der Stufe 3 mit anhaltenden
Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde auf Land
getroffen. In der Nacht schwächte sich der Sturm ab und zog auf das
Meer.
Es war bereits der zweite schwere Sturm innerhalb von nur zwei
Wochen: Wenige Tage zuvor war "Helene" über den Südosten der USA
gezogen und hatte in mehreren Bundesstaaten verheerende Verwüstung
hinterlassen. Berichten zufolge verloren weit über 200 Menschen
infolge von "Helene" ihr Leben.
Stars spenden Millionen
Mehrere Prominente sagten den von den Hurrikans Betroffenen ihre
Hilfe zu. Deadpool-Darsteller Ryan Reynolds (47) und seine Frau
Blake Lively (37) spendeten eine Million Dollar (rund 914.000 Euro)
an die Organisation Feeding America, die Bedürftige in den USA mit
Essen versorgt. Einen Tag zuvor hatte Feeding America auf Instagram
eine Spende von Weltstar Taylor Swift (34) in Höhe von fünf
Millionen US-Dollar (rund 4,5 Millionen Euro) mitgeteilt. Das Geld
von Swift, Reynolds und Lively solle unter anderem in die Versorgung
mit Lebensmitteln und Wasser fließen, hieß es.
Gouverneur DeSantis zeigte sich nach dem Hurrikan optimistisch: "Wir
sind ein widerstandsfähiger Staat", schrieb er auf der Plattform X.
Er habe keinen Zweifel daran, dass alle von den Hurrikans
betroffenen Gebieten wieder auf die Beine kommen würden. Bewohner
der Insel Siesta Key, wo "Milton" zuerst auf Land getroffen war,
äußerten gegenüber dem Sender CNN aber auch ihren Frust. "Man muss
eine Festung besitzen", um die Stürme zu überstehen, wurde eine Frau
zitiert. Ein Ehepaar kündigte an, nach Los Angeles an die Westküste
zu ziehen.
Falschnachrichten erschweren die Hilfe
Befeuert wird die Verunsicherung in der Bevölkerung nach Angaben von
Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas auch durch "absichtlich
verbreitete Falschinformationen", die reale Auswirkungen auf
Überlebende hätten. So kursiere etwa die Behauptung, "dass
Bundesbedienstete, die den Menschen helfen sollen, ihnen ihr Land
wegnehmen werden", sagte er. "Wir haben gesehen, dass die Menschen
zurückhaltend sind und zögern, die Hilfe in Anspruch zu nehmen,
(...) weil sie Angst haben."
Die zunehmende Häufigkeit und Stärke von schweren Stürmen und
anderen Naturkatastrophen lösten bei den Menschen starke emotionale
Reaktionen aus, die Klimawandelleugner und andere Akteure
ausnutzten, sagte Jenny King vom Institute for Strategic Dialogue
(ISD) der "New York Times". "Es hilft ihnen, ein gewisses Maß an
Kontrolle und ein Gefühl der Ordnung in einer Zeit wiederzuerlangen,
in der sich alles ziemlich düster und hoffnungslos anfühlt."
Stürmische Zeit auch im Wahlkampf
Auch US-Präsident Joe Biden und seine Stellvertreterin Kamala Harris
warnen seit Tagen vor Falschmeldungen. Sie warfen auch dem
Republikaner Donald Trump vor, gezielt Gerüchte zu verbreiten. Die
Unwetter fallen mitten in die heiße Phase des Wahlkampfes. In
weniger als einem Monat, am 5. November, finden in den USA
Präsidentschaftswahlen statt. Die Demokratin Kamala Harris will den
Wiedereinzug des Republikaners Donald Trump in das Weiße Haus
verhindern. Es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab./alz/DP/mis
ISIN CH0126881561 DE0008430026 DE0008402215 US89417E1091
AXC0121 2024-10-11/11:34
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Autor: - dpa-AFX
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